DBB-Team löst WM-Ticket, Hollatz wie „ein EuroLeague-Spieler“
Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat sich für die Weltmeisterschaft 2023 qualifiziert. Den noch fehlenden Sieg in der WM-Quali holt der EM-Dritte im Spiel gegen Finnland.
Im ersten Pflichtspiel nach dem Gewinn der EM-Bronzemedaille hat die deutsche Herren-Nationalmannschaft den nächsten Erfolg gefeiert. Durch einen 94:80-Heimsieg in Bamberg über Finnland hat die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert das WM-Ticket gelöst. Die Weltmeisterschaft findet im kommenden Jahr vom 25. August bis 10. September in Japan, Indonesien und auf den Philippinen statt.
Es hätte viel schieflaufen müssen, dass sich die DBB-Auswahl nicht für die WM qualifiziert hätte. Vor der Partie stand sie mit einer Bilanz von 7-1 bei noch vier ausbleibenden Spielen bereits stark da.
Beim Erfolg über Finnland kontrollierte das deutsche Team die zweite Hälfte. Auf bis zu 18 Zähler Differenz setzte sich Deutschland ab. Vor allem Justus Hollatz brillierte, indem er dirigierte: Der Point Guard war mit 18 Punkten (8/11 FG), fünf Rebounds, neun Assists und drei Steals bester deutscher Spieler. Dabei netzte Hollatz immer wieder Pullup-Jumper (aus der Mitteldistanz) ein, was man vom 21-Jährigen in dieser Konstanz noch nicht gesehen hatte.
„Er ist ein EuroLeague-Spieler“, adelte Herbert seinen Aufbauspieler auf der Pressekonferenz. „Und er ist ein Zocker: Er hat eine Nacht am Flughafen in Madrid verbracht, kam am Dienstagabend in Bamberg an, war bereit – und hat sich an mehr Plays aus dem Sommer erinnert als ich“, fügte Herbert mit einem Schmunzeln hatte. Nach seinem Wechsel in die spanische ACB hatte Hollatz aus Galizien nach Bamberg anreisen müssen.
Christian Sengfelder und David Krämer erzielten mit 19 Punkten die meisten aller deutschen Spieler, zudem stach Robin Christen mit vier verwandelten Dreiern und 14 Zählern heraus. „Er war unser X-Faktor“, erklärte Herbert zum Ulmer Forward, der nach den Absagen von Karim Jallow und Niels Giffey – nach dessen Wechsel zum FC Bayern München – am Flügel eine größere Rolle einnahm.
Christen war es auch, der Ende des zweiten Viertels mit zwei Dreiern mageblich an einem 14:1-Lauf beteiligt war. So ging die deutsche Mannschaft mit einer Acht-Punkte-Führung in die Kabine. Defensiv setzte dabei Max DiLeo Akzente.
Zwar standen Herbert mit Hollatz, Sengfelder und Jonas Wohlfarth-Bottermann nur drei EM-Akteure zur Verfügung, das erneut neu zusammengewürfelte Team machte aber angesichts der kurzen Vorbereitung einen sehr guten Eindruck.