Der Mythos Michael Jordan

Der Kratzer am Denkmal

Es wäre der perfekte Schlusspunkt eines surrealen Monuments gewesen, hätte es ihm nicht weiter unter den Nägeln gebrannt. 2001 kehrt der mittlerweise 38-jährige Jordan zurück auf das Basketballfeld. Für zwei Jahre läuft der alternde Meister bei den Washington Wizards auf. War er zuvor Präsident der Franchise, zaubert er am 29. Dezember 2001 51 Punkte gegen die Charlotte Hornets aus dem Hut.

Vier Tage nach seinem 40. Geburtstag netzt er gegen New Jersey 43 Zähler ein – bisher ist MJ der einzige Akteur in diesem Alter, der eine solche Leistung vollbracht hat. Fast bis zu seiner allerletzten NBA-Partie rechnen die Statistiker, wie viele Zähler Jordan erzielen darf, um nicht noch hinter Wilt Chamberlain in der ewigen Punkteliste auf den zweiten Rang abzurutschen. Letztlich reicht es: Der perfekte Basketballer bleibt mit einem Karriereschnitt von 30,12 Punkten pro Spiel auf dem Olymp der ewigen Korbjägerliste (Chamberlain: 30,07).

Zurück in Miami an diesem Frühlingstag 2003. „Dieser Typ ist der größte Spieler in der Geschichte des Spiels“, packt Riley in Jordans viertletztem NBA-Spiel überhaupt den höchstmöglichen Superlativ aus. „Ich glaube, es wäre keine schlechte Idee, wenn jedes Team in dieser Liga seine Nummer unter die Hallendecke zöge – als Erinnerung daran, was Größe überhaupt bedeutet.“

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