The Show must go on!

Als diese Website vor gut 25 Jahren aus der Taufe gehoben wurde, hätte es niemand für möglich gehalten, dass Basketball deren Macher nach einem Viertelhundert immer noch begeistert.

Damals kam ein Blondschopf aus Würzburg in die NBA. Er machte sich auf, das Spiel zu revolutionieren und zu einer Legende des deutschen Sports zu werden. Crossover-Online.de – so hieß basketball.de bis 2015 nach der Fusion mit Court Review – lernte parallel Laufen, wuchs aus den Kinderschuhen heraus und entwickelte sich zur größten deutschsprachigen Website mit Kernthema Basketball. Es waren ein paar Positiv-Verrückte, die das Zepter über Jahre in der Hand hielten und für den Sport ihre Zeit opferten und etwas im Basketball bewegen wollten.

Damit verbunden war auch der Hype um das Kultspiel US-Manager, das seit 2003 ein saisonales Begleiter für eingefleischte NBA-Fans wurde. Mit den Jahren wuchs die Community um dieses Fantasy Basketball Game, das für viele deutschsprachige Basketballenthusiasten unverzichtbar wurde.

Mit der Zeit verändern sich Lebensentwürfe, Wege trennen sich, Prioritäten ändern sich. Menschen kommen, Menschen gehen. Mit der Zeit blieben nur wenige, die basketball.de mit ihrer Leidenschaft fütterten und das Projekt mit Leben erfüllten. Bis Ende 2022, als der Gedanke reifte, basketball.de in neue Hände zu legen. In Hände, die das Baby weiter schaukeln, die ihm Liebe geben und weiterwachsen lassen. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen. Ich bin stolz auf den Weg, den basketball.de in den vergangenen 25 Jahren bis hierher gegangen ist, und freue mich sehr, dass basketball.de nun weitergeht – genau mit der Leidenschaft und Hingabe, wie wir es jahrelang in unseren vielen Formaten zum Ausdruck gebracht haben. Ich freue mich, das Zepter in die Hände von Thomas zu legen, der nun fortsetzt, was wir begonnen haben.

Soweit erstmal von mir. Thomas, the show must go on

Macht’s gut,
Euer Tom


Mal schauen, ob mir jetzt die Überleitung gut gelingt, Tom. Vielen Dank für deine Vorworte. Und vor allem erstmal ein ganz herzliches, erfreutes und lautes HALLO an alle Leser, Nutzer, aktiven Protagonisten und einfach jeden Begleiter dieses Ortes: basketball.de.

Wo fang ich an? Ich möchte an der Stelle noch gar nicht zu viel von mir erzählen. Dazu kommen wir noch früh genug und ihr werdet irgendwann recht vollumfänglich wissen, wer ich bin: Leistungssportler im Basketball bis ca. 21 Jahre; beruflich habe ich schon so einiges gemacht, was sehr oft mit Medienproduktion aller Couleur zu tun hatte. Aber ich würde mich schon auch als eine Art Quereinsteiger definieren. Zumal es vermessen wäre, mich auf eine Stufe mit Leuten zu stellen, die seit Jahren als Sportjournalisten tätig sind. Dafür muss ich erstmal einige „dues payen“ sozusagen. Zumindest sehe ich das so. Wie mich final andere sehen, ist aber auch nicht meine Aufgabe. Fürs Erste genieße ich auch noch ein Stückchen Anonymität, so lange dies noch geht. 

Meine primäre Aufgabe ist es, erstmal etwas zu bewegen. Aufzubauen. Nur geht sowas nie alleine. Formell dauert der Transformationsprozess von basketball.de noch bis in den März hinein. Mit diversen Zwischenschritten. Ab da und bis da wird mein Fingerabdruck nur Stück für Stück aber vor allem HAND IN HAND mit den bisherigen Akteuren hinter den Kulissen geschehen. Wir arbeiten seit Monaten und sehr intensiv an allem und wie ihr es sicherlich verstehen könnt, ist dies kein Vorhaben, was man zwischen Tür und Angel machen kann. Sollte. Darf. An der Stelle mal ein ganz großes dickes Lob an alle Beteiligten. An die bisher direkt Beteiligten. An alle weiteren hinter den Kulissen. Auch wenn sich mein Wording oder meine Art, die Dinge handzuhaben, mal unterscheiden sollte. Das Herzblut, was hier alle reingesteckt haben, seit über 20 Jahren und mit welchem ich nun auch alles fortführen möchte… Wir sind vielleicht unterschiedliche Bäume. Aber aus demselben Holz denke ich.

Nur mal ein paar Zahlen. Weit über 150 Emails. Fast acht Monate diverser Phasen der Zusammenkunft, des Pitchens und der Abstimmungen. Das alles neben unseren normalen Businesses, die wir alle so „nebenbei“ auch noch bedienen. Und dann hat ja auch jeder eine Familie, die ihre Zeit und Aufmerksamkeit mit Fug und Recht erwartet. Es ist nicht selbstverständlich gewesen, diesen langen Weg mit mir zu begehen. Die bisherigen Betreiber (meint Erfinder und Erbauer von allem) hätten es weitaus einfacher haben können, indem sie mit jemand anderem den Weg finalisieren. Sie haben sich aber für den komplizierteren Weg entschieden. Für mich. Und damit auch indirekt für euch, die basketball.de zu schätzen wissen. Das ist eine erstaunliche Herangehensweise gewesen, wenn man bedenkt, welchen intensiven Weg sie hinter sich haben. Oft ohne, dass man, wie erwähnt, über Nacht reich wird dadurch.

Das nötigt mir als Mensch Respekt ab, solch eine Haltung zu zeigen und mit Leben zu füllen. Das war ein strammes Programm und wird auch noch ein strammes Programm sein, was wir uns da „angetan“ haben. Aber ich wage zu behaupten, dass keiner von uns das ausschließlich für sich selber getan hat. Sondern irgendwie für uns alle und auch Leute, die wir nicht mal kennen dürften. Und ich kann auch jedem nun von der Innenansicht bestätigen, dass hier unglaublich viel reingesteckt wurde von allen. Von Außen übersieht man das leicht.

basketball.de ist voll von Menschen, die seit Jahren mit wahnsinnig viel Herzblut und ohne dabei über Nacht reich zu werden, sehr viel Arbeit in alles stecken. Und genau diese Fackel möchte ich weitertragen. Ein Lebenswerk von 25 Jahren Historie weiterführen und am Leben erhalten. Seriöser, unaufgeregter und fundierter Journalismus. Über die Jahre eine Keimzelle für unzählige Medienschaffenden der Basketball- und Medien-Landschaft im D-A-CH Raum.

Ich möchte einerseits diesen Weg beibehalten und möglichst viele der bisherigen Protagonisten mitnehmen auf eine Reise. Andererseits soll diese Reise noch viele, viele Pfade abseits der bisherigen Wege beschreiten. Ich möchte, dass wir Gutes mit Gutem verbinden. Dass gute Leute guten „Content“ produzieren und idealerweise auch gut davon leben können. Dennoch möchte ich auch nicht alles auf dem Altar der wirtschaftlichen Verwertbarkeit opfern.

Damit wir aber auch in Zukunft auf gut deutsch „geilen Scheiss“ (man verzeihe mir die Wortwahl an der Stelle) machen können, brauchen wir EUCH! Euch alle da draußen. Wir brauchen eure Aufmerksamkeit. Euren Support. Eure Leserschaft. Eure Spielerschaft im US Manager. Eure Likes. Abos. Euer… HERZ für Basketball und für UNS. Das wird alles nur gehen, wenn wir das alles FÜR euch machen. Und auch MIT euch. Unsere Augen und Ohren werden für eure Zuwortmeldungen auf allen möglichen Kanälen und Ebenen sperrangelweit offen sein. Wir können vielleicht nicht alles und adHoc umsetzen, aber seid euch gewiss, dass wir unser Bestes geben werden. Auch gibt es Pläne, EUCH zu aktiven Protagonisten hinter den Kulissen zu machen. Wenn ihr es denn wollt und das nötige Handwerkszeug mitbringt. Aber dazu an anderer Stelle mehr, wenn es soweit ist.

Mir fällt es bisweilen nicht leicht meine Emotionen beim Thema Basketball zu kontrollieren. Ich brenne für diese Aufgabe. Diesen Sport. In meinen Venen fließt 24/7 das Feuer für diesen Sport. Dieser Sport, der mir alles bedeutet und mich mehr als einmal im Leben aufgefangen hat und ein positiver Anker in stürmischen Zeiten war.

Derer hatten wir alle in der Vergangenheit so einige. Keiner von uns kann inmitten von Pandemien, Lockdowns, Krieg in Europa, Rezession, Inflation und all den sich auch daraus ergebenden persönlichen Herausforderungen ruhigen Gewissens behaupten, dass wir keine stürmischen Zeiten hinter uns haben. 

Aber wir können die Zeiten, die VOR uns liegen, in die Hand nehmen. So ging es mir, als ich die Anzeige gelesen habe, dass man hier Nachfolger sucht. Ich wollte nicht mehr das übliche „einfach so weiter“ in meinem Leben. Ich wollte auf Teufel komm raus eine Veränderung. Etwas Positives. Etwas aufbauen. Mit euch. Wieder für etwas brennen können. Und wenn ich bedenke, wie viel, Kraft, finanzielle Mittel, Träume und Zeit hier bereits reingeflossen und noch reinfließen werden, so hab ich ehrlich gesagt den mentalen „point of no return“ längst übertreten. Und das ist auch gut so!

Ich werde FÜR den Basketball Sport, MIT dem Basketball Sport und wenn wir gut sind auch DURCH den Basketball Sport und all den Personen da drinnen leben. Vom Journalistenkollegen über die Athleten zu den Funktionären und vor allem all den Zuschauern, ob nun casual oder nerd. All die unzähligen Ehrenamtlichen da draußen. All die Kids da draußen, die jetzt Dennis Schröder, Satou Sabally und Franz Wagner mit den gleichen leuchtenden Augen anschauen, wie ich es 1992 bei dem Dream Team und meinem damaligen Favorit Player Scottie Pippen tat als 9-Jähriger. Denn irgendwann wird irgendeiner dieser Menschen eine stürmische Zeit erleben. In dem ihm oder ihr der Basketballsport einen Halt gibt. Etwas Positives.

Ich gebe zu, dass es mein Lebenstraum und meine offene Rechnung war mit diesem Sport. Hier beruflich verortet zu sein. Warum ich das nun erst mit etwas Verzögerung mache – ich kann euch das selber nicht beantworten. Das Leben hat eigene verrückte Gesetze. Und ich hab in den wenigen Momenten der Ruhe in den letzten Monaten oft über diese Frage nachgedacht.

basketball.de soll aber nicht einfach nur ein Vehikel zur Erfüllung persönlicher Träume sein. Es soll gar kein Vehikel sein. Sondern ein ORT. Ein Ort für Träume. Für Herzen. Für Leidenschaft. Für Erfüllung und das für mehr Menschen als nur mich. Vor allem ein Ort, der dabei seinen Beitrag leistet, dass die Zahl der Menschen, die ich oben angesprochen habe, wächst. 

basketball.de soll aber auch einfach ein Ort sein können für Zerstreuung. Ablenkung. Fun. Ich habe also seit der Unterschrift unter dem Vertrag die ersten 14 Tage genutzt, um unser Kultspiel, den US Manager, in Gang zu bringen. Auch das wird weiterhin Teil des Kerns unserer Marke bleiben und sehr viel Liebe erfahren über die kommenden Jahre. Das sind wir auch unseren langjährigen Begleitern in diesem Managerspiel schuldig. Für mich war das erstmal oberste Priorität, genau dort den ersten Stempel zu setzen.

Allerdings auch mit einem lachenden und weinenden Auge. Ich komme nämlich direkt von dort her sozusagen. Ich komme aus EURER Mitte, bin einer von euch. War einer von euch und mir wird der Wettbewerb sehr, sehr fehlen. Aber es ist logisch, dass ich meine eigenen Aktivitäten dort nur noch außerhalb der Konkurrenz gestalten kann. Das gebietet die Fairness und die dringend notwendige Objektivität und Überparteilichkeit. Da führt kein Weg drumherum und ist ein „Opfer“, was ich gern bringe für das große Ganze.

Wir haben einiges vor mit dem Manager. Ich hoffe, ihr seid offen für Reformen. Wir werden euch im Forum stets zur Seite stehen und auch einen transparenten Umgang mit den Reformen und dem Saisonverlauf bieten. Euch zur Sprache kommen lassen. Zuhören. Beachten. Einfach alles. 

Ich weiß nicht, wie alle anderen basketball.de da draußen sehen. Mir hat mal ein Freund gesagt, dass Basketball.de ein schlafender Riese im Basketball-Deutschland sei. Ich hab das immer anders gesehen bei all den fantastischen Medienschaffenden, die hier entwachsen sind. Bei all der tollen Arbeit, die hier immer und auch bis heute noch geleistet wird und wurde, von wirklich großartigen Leuten. War für mich immer ein Riese. Kein schlafender.

Aber dann sorgen wir mal alle dafür, dass selbst der Letzte begreift: Dieser Riese erwacht.

He is coming for all of you.

Und auch wenn ich „I’m Back.“ als Reminiszenz an einen der prägendsten Momente und Menschen meines Lebens gewählt habe: Hier war nie was „weg“. Wir waren immer da. Und werden es auch immer sein, wenn es nach mir geht.

Für Euch. Mit Euch. Das wird keine Phrase sein. Sondern das Erste, woran ich morgens denke nach dem Aufstehen. Und abends das Letzte, wenn ich ins Bett gehe.

Euer
Thomas

PS: Ja, ich heiße tatsächlich auch Thomas. Mein Nachnahme bleibt aber erstmal noch für mich. Gönnt mir noch die Ruhe, bis ich so richtig loslege. 


Foto: Steve Lipofsky at basketballphoto.com