Ulm schaltet München per Sweep aus und steht in den BBL-Finals
Erst Berlin, nun München: ratiopharm ulm schaltet das zweite deutsche EuroLeague-Team aus und steht nach einem Sweep gegen die Bayern in der BBL-Endspielserie.
Geschichte wiederholt sich: ratiopharm ulm hat es nach 1998 und 2016 erneut als Siebter der Hauptrunde in die BBL-Finals geschafft. Das Team von Cheftrainer Anton Gavel schaltete im Halbfinale den amtierenden Pokalsieger FC Bayern München per Sweep aus, nachdem die Ulmer im Viertelfinale mit ALBA BERLIN den Titelverteidiger und den zweiten deutschen EuroLeague-Club aus den Playoffs geworfen hatten.
Im dritten Spiel fuhren die Ulmer einen 104:102-Erfolg nach Verlängerung ein, nachdem sie zuvor beide Auswärtsspiele in München gewonnen hatten. Trotz des Pokalerfolgs endet für die Bayern eine enttäuschende Spielzeit – und auch die Zeit von Andrea Trinchieri als Head Coach. „Das war mein letztes Spiel in meiner Zeit als Bayern-Coach“, erklärte Trinchieri nach der Partie. „Ich denke, diese Gruppe hätte einen Titel mehr verdient gehabt. Doch in den entscheidenden Momenten hat uns das Glück den Rücken zugekehrt. So sind es zwei Titel und zwei EuroLeague-Playoffs bis in Spiel fünf.“ Für Trinchieri ist es der erste Sweep seit 2013/14, als er mit Kasan in der VTB League mit 0-3 gegen CSKA Moskau ausgeschieden ist.
„Wir reiten gerade eine geile Welle. Egal, wer kommt: Es wird schwer sein, uns zu stoppen. Wir wollen den Scheiß gewinnen, Alter“, sprudelte es aus Karim Jallow, der bei Magenta Sport auch noch seine Oma Ingrid in Bayreuth grüßte. Die Ulmer haben es geschafft, zum Höhepunkt der Saison ihren besten Basketball zu spielen und als Team zu funktionieren.
Auch wenn sie wie schon in der Schlussphase der zweiten Partie zum Ende hin ein wenig wackelten: Ein 16-Punkte-Vorsprung bei sechseinhalb Minuten im vierten Viertel zu spielen reichte den Ulmern nicht, um die Partie in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Und auch in der Verlängerung kamen die Bayern zurück – und hatten durch Andi Obst die Chance, die Partie mit der Schlusssirene zu gewinnen. „Am Ende haben wir noch einen Weg gefunden dieses Spiel zu gewinnen, obwohl wir einen der besten Schützen Europas einen freien Wurf erlaubt haben“, wusste Anton Gavel.
Auf dem Weg zum Erfolg generierten die Ulmer erneut mehr Punkte in der Zone und kontrollierten die Rebounds. Zudem trumpfte Bruno Caboclo nach der Pause auf, 20 seiner 22 Punkte erzielte der Center nach der Halbzeit. Mit der Verpflichtung des Brasilianers ist den Ulmern eine der besten Nachverpflichtungen der Saison geglückt, auch Flügelspieler Brandon Paul setzt wichtige Impulse. 2016 hatten Pierria Henry und Chris Babb als Nachverpflichtungen eingeschlagen und waren für die Wende mitverantwortlich gewesen. Geschichte wiederholt sich …