Bundestrainer Gordon Herbert wird neuer Bayern-Coach

Kurz vor dem Start der Olympischen Spiele ist es offiziell: Der derzeitige Bundestrainer Gordon Herbert wird ab der kommenden Saison den FC Bayern München trainieren.

Gordon Herbert bleibt dem deutschen Basketball erhalten: Der Kanadier wird nach den Olympischen Spielen und dem Ende seiner dreijährigen Amtszeit als Bundestrainer der deutschen Männer-Nationalmannschaft des FC Bayern München trainieren. Der 65-Jährige hat beim Double-Sieger einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnet, wie der Club am heutigen Donnerstag bekanntgab.

Der Bayern-Präsident Herbert Hainer sieht in Herbert „unsere absolute Wunschlösung als neuer Trainer.“ Geschäftsführer Marko Pesic ergänzt, dass nach der Entscheidung des bisherigen Trainers Pablo Laso, den Verein zu verlassen, die Herausforderung darin bestand, „einen Trainer zu finden, der unsere Mannschaft aus dem bestehenden Kader und den Spielern, die wir schon länger als Verpflichtungen eingeplant hatten, coachen und mit ihnen umgehen kann. Es war naheliegend, dass es auf Gordie hinauslaufen könnte, sofern es eine Möglichkeit geben würde, weil er schon einen Teil der Spieler und die Liga kennt.“

Herbert hat bislang elf volle Spielzeiten in der BBL trainiert, neben Würzburg und Berlin die größte Zeit in Frankfurt. Mit den SKYLINERS gewann Herbert 2004 die Deutsche Meisterschaft und 2016 den FIBA Europe Cup.

Im September 2021 hatte der Kanadier das Amt des DBB-Bundestrainers übernommen: Mit der Bronzemedaille bei der Heim-EM 2022, der Goldmedaille bei der WM 2023 und der Olympia-Qualifikation hat er in kurzer Zeit eine Ära geschaffen.

Dreimonatige Karenzzeit für Bundestrainer wird nicht umgesetzt

Herbert hatte eigentlich als Bundestrainer weitermachen wollen, doch der Coach und der Verband konnten sich nicht auf eine Verlängerung des Engagements einigen. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, Herbert würde nach Japan wechseln. So erklärten die Chiba Jets, Herbert habe im Mai dieses Jahres einen Vertrag unterzeichnet, danach aber um die Auflösung jenes Vertrags gebeten.

Zuletzt war fraglich gewesen, ob Herbert so kurz nach seiner Zeit als Bundestrainer einen BBL-Club als Head Coach würde trainieren können. Im Mai 2024 hatte die BBL eine dreimonatige Karenzzeit für Bundestrainer beschlossen, ehe einen Club trainieren zu dürfen. Die Liga gab nach einer Club-Tagung am heutigen Donnerstag jedoch bekannt, diese nicht verbindlich umzusetzen. „Die vor allem arbeitsrechtliche Prüfung ist inzwischen erfolgt – mit dem Ergebnis, dass gegen eine derartige Regelung erhebliche Bedenken bestehen“, erklärt die BBL. In Zusammenarbeit mit dem DBB wolle man eine solche „Regelung einmal grundsätzlich unter den heutigen verschiedenen relevanten Aspekten durchdenken und ggf. neu fassen.“

In der Spielordnung der BBL heißt es: „Trainer eines Bundesligisten dürfen nicht haupt- oder nebenamtlich als Verbandstrainer nationale Auswahlmannschaften betreuen. Für Co-Trainer ist dies zulässig, wenn hierfür eien Zustimmung der BBL GmbH vorliegt.“