Nur fünf Berliner Punkte im Schlussviertel: Bayern gewinnt Finals-Auftakt
Der FC Bayern München gewinnt das erste Spiel der BBL-Finals gegen ALBA BERLIN. Nach ausgeglichenen ersten drei Vierteln brechen die Albatrosse im Schlussabschnitt offensiv ein.
Lange sah es so aus, als würde ALBA BERLIN den Negativrekord der Eisbären Bremerhaven einstellen. 9:10 Minuten waren im vierten Viertel der ersten BBL-Finalspiel beim FC Bayern München zu absolvieren, und die Berliner hatten immer noch nicht gepunktet. Dann erlöste sie Louis Olinde an der Linie, doch die Partie war da schon verloren: Mit 67:79 zogen die Albatrosse letztlich den Kürzeren, weil sie im vierten Durchgang ihre ersten acht Würfe aus dem Feld verfehlten und dazu siebenmal den Ball verloren. So kamen die Albatrosse nur auf fünf Punkte im Durchgang, den Bayern reichten so auch nur zehn Zähler ihrerseits, um das Spiel zu gewinnen.
Weniger Punkte als die 15 in einem Viertel hatten zwei Teams in dieser BBL-Saison zusammen noch nicht erzielt. Die Berliner hätte bei einer Nullnummer im Viertel den Negativrekord der Eisbären Bremerhaven eingestellt, die am 22. Oktober 2014 im Auswärtsspiel gegen Bayreuth das erste Viertel mit 0:22 verloren hatten.
Trotz des Einbruchs im Schlussabschnitt können die Berliner mit dem Großteil der Partie aber zufrieden sein: Über drei Viertel hielten die Gäste gut mit, obwohl sie neben Spielmacher Martin Hermannsson auch auf ihren Kapitän Johannes Thiemann verzichten mussten. Der Big Man schleppte sich beim entscheidenden Halbfinalsieg gegen Chemnitz durch eine Knieverletzung, musste nun aber pausieren.
Dafür schulterten Matt Thomas und Sterling Brown die Offensive, Thomas mit gewohnt starker Ausbeute von außen (14 Pkt, 4/8 3FG), Brown aus dem Dribbling (15 Pkt, 6 Reb, 5 Ast). Jedoch verlor der Flügelspieler achtmal den Ball, ohne Hermannsson musste Brown hinter Starter Malte Delow ab und an den Aufbau geben – mit zu vielen Fehlern. Insgesamt forcierten die Bayern ganze 20 Berliner Ballverluste.
„Die Art und Weise, wie wir in der zweiten Hälfte verteidigt haben, hat uns letztlich den Sieg gebracht. Wir haben gegen Brown und Thomas defensiv ein wenig umgestellt, was es uns ermöglich hat, davonzuziehen“, sagte Vladimir Lucic im TV-Interview nach dem Spiel.
Offensiv übernahmen bei den Hausherren immer wieder andere Spieler: Lucic, der sich aggressiv mit Drives präsentierte und mit 17 Zählern Topscorer der Partie war, erzielte acht der ersten 18 Münchener Punkte. Danach übernahm Andi Obst (15 Pkt) und traf drei Dreier innerhalb von drei Minuten. Und im dritten Durchgang knüpfte Carsen Edwards (15 Pkt) an seine bislang starken Playoffs an.