Wolf reißt Albatros: Weißenfels mit rekordträchtigem Sieg in Berlin
18 Mal war der SYNTAINICS MBC bei ALBA BERLIN angetreten, 18 Mal hatten die Weißenfelser verloren. Bis zum 19. November 2023, an dem der MBC die Albatrosse demontiert.
Welches Team passt hier nicht rein? Das Bamberger Team 2003/04 um Derrick Taylor und Chris Ensminger? Khimki Moskau 2016/17 um Topscorer Alexey Shved? Oder der SYNTAINICS MBC 2023/24?
Der MBC? Falsch. Denn dem Weißenfelser Club gelang etwas, das den beiden damaligen Top-Teams vorbestimmt war: ALBA BERLIN die höchste Heimniederlage der Club-Geschichte zuzufügen. Mit 108:75 rissen die Wölfe am achten BBL-Spieltag die Albatrosse, damit gelang den Weißenfelsern im 19. Anlauf der erste Erfolg in Berlin überhaupt.
Bislang hatte Bamberg mit einem 25-Punkte-Sieg im Mai 2004 für die höchste BBL-Heimniederlage, Khimki mit einem 30-Punkte-Sieg im Oktober 2016 für die höchste Heimniederlage Berlins überhaupt gesorgt.
Der MBC glänzte bei seinem dritten Ligasieg in Serie offensiv: mit einer Quote von 61,3 Prozent aus dem Feld, 45,2 Prozent von Downtown und 24 Assists bei nur elf Ballverlusten. Vor allem im zweiten Viertel drehten die Gäste auf: Dank eines 18:4-Laufs in den letzten 3:14 Minuten des Durchgangs erspielten sie sich eine 57:37-Halbzeitführung, 35 Punkte markierte MBC im zweiten Spielabschnitt. Dabei überzeugte vor allem Chris-Ebou Ndow: Zehn seiner 23 Punkte (7/8 FG) verbuchte der Flügelspieler in jenem Durchgang.
Bei Berlin setzte Weltmeister Johannes Thiemann aus, mit Sterling Brown (Knieverletzung) und Matt Thomas (Fußverletzung) fehlten aber auch zwei Flügelspieler, die wichtige Scoring-Optionen sind. Und damit dürften die Albatrosse vor schwierigen Wochen stehen, da sich das Team wettbewerbsübergreifend noch nicht stabil präsentiert. So macht sich die Unerfahrenheit des jungen Spielmacherduos Ziga Samar und Matteo Spagnolo bemerkbar, womit Flügelspieler Malte Delow immer wieder auf der Eins aushelfen muss.
In den nächsten zwei Wochen wartet ein hartes Programm: in der EuroLeague mit Auswärtsspielen gegen Real Madrid und Maccabi Tel Aviv sowie anschließend einem Doppelspieltag mit Begegnungen gegen Zalgiris Kaunas und Anadolu Efes Istanbul, in der Liga mit Partien in Ludwigsburg und gegen die Bayern.
