„Wir müssen noch in Basketball-Form kommen“: DBB-Team müht sich gegen Belgien
Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat ihr erstes Vorbereitungsspiel zur Europameisterschaft gewonnen. Vor der Partie gegen Belgien gab es aber eine Hiobsbotschaft: Moritz Wagner fällt für den EM-Sommer aus.
„Wenn die ersten Würfe fallen, kommt das Selbstbewusstsein.“ So blickte Franz Wagner auf sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. Es fiel nicht nur sein erster Wurf – womit der Flügelspieler auch für die ersten Punkte gegen Belgien sorgte –, mit 23 Zählern avancierte der 20-Jährige schließlich zum Topscorer beim 87:83-Crunchtime-Sieg der DBB-Auswahl.
Wagner bewies seine Vielseitigkeit, indem er aus sieben verschiedenen Play-Types (Transition, Isolation, Pick-and-Roll Ballhandler, Post-up, Spot-up, Cut, Off-Screen) punktete und dabei als Ballhandler auch seine Mitspieler in Szene setzte. In der Crunchtime war der Flügelspieler zudem mit einem Crunchtime-Dreier zur Stelle.
In der Schlussphase setzte sich das DBB-Team vor allem dank seines NBA-Trios ab: Auch Dennis Schröder und Daniel Theis – mitunter im spektakulären Zusammenspiel per Alley-Oop – trumpften auf. Am Ende hatte Schröder 21 Punkte und sieben Assists erzielt, Theis kam auf acht Zähler und acht Rebounds.
Dass „nur“ ein NBA-Trio auf dem Parkett stand, lag an der kurz zuvor veröffentlichten Hiobsbotschaft um Moritz Wagner: Der Big Man wird auf Grund einer Knöchelverletzung den ganzen EM-Sommer über dem DBB-Team fehlen. „Das tut weh. Seit Jahren hab ich mich auf dieses Turnier und diese Möglichkeit gefreut: in Deutschland zu spielen, in Köln und meiner Stadt Berlin, mit meinem Bruder, bei einer Heim- Europameisterschaft, war etwas, dass ich mir jetzt schon länger erträumt hatte“, erklärte Wagner.
Mit Moritz Wagner fehlte nicht der einzige wichtige Rotationsspieler: Mit Maodo Lo, Johannes Thiemann und Johannes Voigtmann ließ Bundestrainer Gordon Herbert drei EuroLeague-Spieler außen vor, nur zwölf der aktuell 16 einsatzfähigen Spieler des Vorbereitungskaders saßen in Belgien auf der Bank. Kenneth Ogbe und Leon Kratzer wurden dabei nicht eingesetzt.
Trotz eines furiosen 11:0-Starts und vielen Punkten aus dem Fastbreak verlor das deutsche Team im Lauf des zweiten Viertels seinen Rhythmus. So verlief die Partie mit Belgien bis zur Schlusssirene auf Augenhöhe. „Es war unser erstes Spiel – es dauert halt eine Weile, bis wir uns gefunden haben“, erklärte Herbert. „Das erste und vierte Viertel waren gut. Wir müssen jetzt noch in Basketball-Form kommen.“ Und das am besten bereits am Freitag, wenn mit dem Auswärtsspiel in der Niederlande das zweite Vorbereitungsspiel ansteht.