Doncic führt Dallas zum nächsten Auswärtssieg
Die Dallas Mavericks sind nach dem 105:100-Erfolg in Spiel fünf bei den L.A. Clipppers nur noch einen Sieg vom Einzug in die zweite Playoff-Runde entfernt. Luka Doncic trug das Team einmal mehr auf seinen Schultern.
Doncic mit 27 Punkten in Halbzeit eins
Das größte Fragezeichen vor der Partie war der Gesundheitszustand von Luka Doncic. Doch von den Nackenbeschwerden der letzten Tagen war beim Slowenen nichts zu sehen. Der Mavs-Superstar trug sein Team über das gesamte Spiel und erzielte bereits in der ersten Halbzeit 27 Punkte und acht Assists. Coach Rick Carlisle berief neben Kristaps Porzinigis mit Boban Marjanovic einen weiteren Big Man in die Starting Five, der die Zone beschützen und die Clippers-Stars Kawhi Leonard und Paul George von Drives zum Korb abhalten sollte.
Diese Strategie zahlte sich in der ersten Halbzeit aus, mit Ausnahme einer kurzen Phase im ersten Viertel, als L.A. fünf Dreier traf. Probleme bereitete Dallas zunächst Clippers-Center Ivica Zubac, der einige Offensiv-Rebounds holte. Porzinigis holte sich zudem nach zwei Minuten im zweiten Viertel sein drittes Foul ab und musste für den Rest der Halbzeit auf der Bank Platz nehmen.
Im dritten Viertel erwischten die Clippers den besseren Start. Die Hausherren drehten den 54:56-Halbzeitrückstand in eine 67:62-Führung um. Point Guard Reggie Jackson bestrafte die Zonenverteidigung der Mavs mit vier Treffern von Downtown. Mitte des Abschnitts zauberte Carlisle Dwight Powell aus dem Hut, der maßgeblichen Anteil am 22:3-Run hatte, mit dem die Mavs das Viertel beendeten. Das Pick-and-Roll mit dem athletischen Big Man und Doncic führte in fast jedem Angriff zu einem guten Ergebnis. Gleichzeitig hatten die Clippers auch offensiv eine schwache Phase, in der sie acht Würfe in Folge verfehlten.
Clippers vergeben große Chance kurz vor Schluss
Und so starteten die Mavs mit einer komfortablen 16-Punkte-Führung ins vierte Viertel. Ohne Doncic, der eine kurze Verschnaufpause erhielt, verlor Dallas allerdings seinen Rhythmus im Angriff. Auch nach dessen Rückkehr aufs Parkett lief es bei den Mavs offensiv unrund. Dies führte dazu, dass der Vorsprung der Gäste sechs Minuten vor Schluss auf vier Zähler zusammengeschmolzen war. Dallas hielt sich daraufhin mit starker Defense über Wasser. Insbesondere Dorian Finney-Smith, der im vierten Viertel drei Steals und einen Block sammelte, verteidigte überragend.
Als dann Tim Hardaway Jr. und Porzingis endlich zwei der vielen offenen Dreier in aufeinanderfolgenden Angriffen zum 91:101 verwandelten und nur noch zwei Minuten zu spielen waren, sahen die Mavs wie der Sieger aus. Doch dann antwortete L.A. seinerseits mit zwei Dreiern und hatte wenige Sekunden vor Spielende nach einem Turnover von Doncic sogar zwei Gelegenheiten im Fastbreak, um in Führung zu gehen. Doch Terance Mann verweigerte den Lay-up und Nicolas Batum vergab letztlich den Korbleger. Nach den darauffolgenden verwandelten Freiwürfen der Mavs hatte Leonard eine letzte Chance, mit einem Dreier das Spiel in die Overtime zu retten, doch der Clippers-Star verfehlte.
Am Ende verdanken die Mavs den Sieg einmal mehr ihrem Anführer Doncic, der 42 Punkte (17/37 FG), 14 Assists und acht Rebounds auflegte. Der Slowene war an 31 von Dallas‘ 37 Korberfolgen als Scorer oder Vorlagengeber beteiligt. Damit entschied Doncic auch das Superstar-Duell gegen Leonard (20 Pkt, 7/19 FG) klar für sich. Bester Clippers-Spieler war an diesem Abend Paul George, der ein Double-double auflegte (23 Pkt, 10 Reb).
Mit dem Sieg der Gäste wurden alle fünf Spiele der Serie von der Auswärtsmannschaft gewonnen, was es davor erst einmal in der Playoff-Geschichte gegeben hat (Western Conference Finals 1995). Sollte Dallas in Spiel sechs in der Nacht auf Samstag die Serie zu Hause zum Reißen bringen, stehen die Mavs in der zweiten Runde.