Ohne Führung: Bayern chancenlos gegen Fenerbahce

Der FC Bayern München startet mit einer Niederlage in die neue EuroLeage-Saison. Gegen Fenerbahce Istanbul liegt der deutsche Vizemeister kein einziges Mal in Führung.

„Wir wissen jetzt immerhin, wie wir nicht spielen sollten.“ So brachte Andreas Obst den EuroLeague-Saisonstart des FC Bayern München auf den Punkt. Mit 62:74 mussten sich Obst und Co. zuhause Fenerbahce Istanbul geschlagen geben. Auch wenn die Gastgeber im dritten Viertel dank ihres Topscorers Othello Hunter (18 Pkt) auf vier Punkte herangekommen waren, präsentierte sich Fenerbahce als zu stark: Die Gäste aus der Türkei lagen nie im Rückstand, kontrollierten mit Vorteilen in der Zone die Partie und zogen im Schlussabschnitt auf bis zu 20 Zähler Differenz davon.

„Ich glaube, wir waren heute keine Sekunde bereit, das Spiel auf diesem Level zu spielen; sowohl in der Offensive als auch in der Defensive“, führte Obst aus. Das sah auch Bayern-Trainer Andrea Trinchieri so: „19 Ballverluste sagen viel, wir waren nicht fähig und bereit, gegen ihre physische Defense zu spielen. Wir haben dann trotz einiger guter Phasen komplett unser Spiel verloren – im Grunde sind wir als Team nicht dagewesen.“ Nur zwölf Punkte erzielten die Bayern im dritten Spielabschnitt, immer wieder hatten sie Durstrecken von punktelosen Minuten.

Mit Cassius Winston und Freddie Gillespie gaben zwei Neuzugänge ihr EuroLeague-Debüt, sowohl der Guard als auch der Center starteten dabei. Winston zeigte mit seinen Pullup-Dreiern, Gillespie mit seiner Defense am Ring sein Potential, doch konstant brachten sie dies nicht auf das Parkett. So kam Winston nicht über sechs Zähler (2/9 FG) hinaus, Gillespie erhielt nur eine 13-minütige Einsatzzeit (4 Pkt, 6 Reb, 3 Blk). „Ich wusste, dass heute einige unserer Spieler zu kämpfen haben würden – am Ende haben sie mächtig zu kämpfen gehabt“, erklärte Trinchieri, ohne dies direkt auf die EuroLeague-Rookies bezogen zu haben.