Anadolu Efes bezwingt Barcelona und gewinnt ersten EuroLeague-Titel
Zum ersten Mal in der Club-Historie hat Anadolu Efes Istanbul die EuroLeague gewonnen. Im Finale in Köln schlägt Efes um MVP Vasilije Micic den FC Barcelona, Tibor Pleiß schreibt deutsche EuroLeague-Geschichte.
Das Final Four der Turkish Airlines EuroLeague begann mit zwei „Nailbitern“ in den Halbfinals, eng wurde es auch im Endspiel: Durch einen 86:81-Erfolg hat sich Anadolu Efes Istanbul gegen den FC Barcelona zum EuroLeague-Champion gekrönt, zum ersten Mal in der Vereins-Geschichte.
Nachdem Barcelona dank Victor Claver und Cory Higgins sowie ihrer Switch-Defense Shane Larkin und Vasilije Micic im ersten Viertel (zusammen 0/4 FG) aus dem Spiel genommen hatte, wachte Larkin im zweiten Durchgang etwas auf: Acht Punkte erzielte der Guard dort – alle von der Freiwurflinie.
In den ersten acht Minuten des zweiten Durchgangs kam auch Tibor Pleiß das erste Mal während des Final Fours auf das Parkett – und machte mit seiner Defensive und einem Pick-and-Pop-Dreier gegen den absinkenden Pau Gasol einen guten Job. Während seiner Einsatzzeit machte Efes aus seinem Sieben-Punkte-Rückstand eine Drei-Punkte-Führung.
Jedoch schieß sich Pleiß an der linken Wade verletzt zu haben, in der zweiten Hälfte kam der Center nicht mehr zum Einsatz.
Nach der Pause kam Efes ins Rollen: Micic erzielte innerhalb von 2:15 Minuten sieben Zähler, inklusive Vier-Punkte-Spiel. Im nächsten Angriff netzte Larkin einen schwierigen Hand-Off-Dreier ein. Gegen eine zweistellige Führung Efes‘ stemmte sich bei Barcelona Cory Higgins (23 Pkt, 4/6 3FG) dagegen, während Nikola Mirotic erst 30 Sekunden vor Endes des dritten Viertels das erste Mal aus dem Feld getroffen hatte.
Mirotic (11 Pkt, 9 Reb) kam im Schlussabschnitt besser ins Spiel und glich zum 69:69 aus. Daraufhin kam Micic, mit vier Fouls, zurück und antwortete mit einem Dreier. Der Hauptrunden-MVP und Larkin übernahmen nun für Efes, 82 Sekunden vor Schluss traf Micic den entscheidenden Korbleger zur Fünf-Punkte-Führung.
Am Ende hatte Micic 20 seiner 25 Punkte nach der Pause markiert; fünf Assists, drei Rebounds und drei Steals legte Micic zudem auf. Nach dem MVP-Titel in der Hauptrunde gewann Micic auch die Auszeichnung des wertvollsten Spielers des Final Four. Beim 89:86-Halbfinalsieg über CSKA Moskau hatte Micic mit 25 Zählern, drei Rebounds und sechs Assists überzeugt. Larkin kam im Endspiel auf 21 Zähler und drei Assists.
Für Efes ist ein versöhnlicher Titel: Schließlich stellten sie in der vergangenen Saison das beste Team, ehe die Saison unterbrochen und nicht mehr fortgesetzt worden war. Beeindruckend ist in dieser Spielzeit, wie der Istanbuler Club im Saisonverlauf zurückkam – wiesen sie nach 15 Hauptrundenspielen doch eine negative Bilanz auf.
Tibor Pleiß ist derweil der zweite deutsche Spieler, der die EuroLeague gewonnen hat. 2003 war dies dem deutschen Rekord-Nationalspieler Patrick Femerling mit dem FC Barcelona gelungen. Damals für die Katalanen ebenfalls aktiv: Sarunas Jasikevicius, der jetzige Head Coach Barcelonas …