Wissen zum Angeben: 7 Fun Facts aus der Welt des Basketballs
Kennt Ihr das? Ihr trefft Euch, um ein Spiel zu schauen; egal ob live oder im Fernsehen. Und natürlich gibt es dann gewisse Phasen zu überbrücken. Sei es vor dem Spiel oder währenddessen. Damit bei Euch dann keine Langeweile aufkommt, haben wir sieben weniger bekannte Fun-Facts aus der Welt des Basketballs zusammengetragen – zum Fachsimpeln, als Ausgangspunkt für weitere Diskussionen oder einfach, um ein bisschen mit dem Wissen anzugeben.
1. GEDACHT ALS GEWALTFREIE ALTERNATIVE…
Die meisten dürften wohl wissen, dass Basketball 1891 erfunden wurde. Und wer das weiß, kennt vermutlich auch den Erfinder des Sports. Natürlich der kanadische Arzt und Pädagoge Dr. James Naismith – nach dem nicht zuletzt der jährlich vergebene Award für den besten US-amerikanischen College-Spieler benannt ist.
Aber warum erfand Doktor Naismith eigentlich diesen Sport? Hier nun der Fun Fact: Primär ging es ihm darum, Studenten während der Wintermonate eine sportliche Ablenkung zu ermöglichen – in Massachusetts, wo BBL erfunden wurde, können die Winter lang und hart sei. Sport im Freien wird dann zur Tortour.
Allerdings stand hinter diesem Grundgedanken noch ein weiterer Wunsch: Damals war Football der wichtigste Männersport an US-Universitäten. Und wo dieser Sport heute noch ziemlich brutal sein kann, war er damals regelrecht lebensgefährlich und extrem verletzungsträchtig.
James Naismith wollte deshalb nicht nur eine winterliche Ablenkung erschaffen, sondern eine, bei der es weit weniger heftig zur Sache ging. Nicht zuletzt, damit die Studenten sich dabei nicht für andere, sommerliche, Sportarten verletzten; darunter besonders Football. Direkt daraus resultiert nicht zuletzt das Verbot, mit dem Ball im Arm zu laufen. Tatsächlich war zunächst sogar das Dribbeln verboten.
2. …ABER DOCH NICHT SO GEWALTFREI
Der weniger brutale Ansatz als beim Football ist ehrenwert. Allerdings wurde er in den Anfangsjahren des Basketballs doch nicht so konsequent durchgezogen, wie man es erwarten könnte. Das zeigt sich vor allem an zwei Dingen, die damals Normalität waren, heute jedoch undenkbar sind.
1. Das Vorgehen der Referees nachdem der Ball out of Bounds ging: Noch bis 1923 warf der Schiedsrichter den Ball in diesem Fall einfach zurück aufs Spielfeld. Die Possession ging an dasjenige Team, das ihn als erstes berührte. Ihr könnt Euch vermutlich vorstellen, wie die damaligen Feldspieler vorgingen, um sich als erste den Ball zu schnappen.
2. Tätlichkeiten waren zwar untersagt, wurden aber nicht als Fouls geahndet: Ganz recht, für solche „Tricks“ wie das Schubsen oder Festhalten des Gegners gab es bis 1910 keine Strafe.
Es verwundert nur wenig, dass die Liste der Fouls dementsprechend noch bis 1946 auf vier klar definierte Tätigkeiten limitiert war: Schultereinsatz, Schubsen/Schlagen, Festhalten und zu Fall bringen.
3. RICHTIG VIEL GEWINN GEMACHT
Das Wetten auf Basketball Games ist in vielen Ländern eine fast schon traditionelle Angelegenheit. Neuerdings auch bei uns in jeglicher Hinsicht legal, nachdem eine sehr lange Rechtsgeschichte 2021 mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag endgültig beendet wurde.
Und worum geht es beim Wetten immer? Natürlich darum, mit geringstmöglichem Einsatz ein Maximum an Gewinn zu erzielen. Den diesbezüglichen Vogel abgeschossen hat wohl ein Spieler aus den USA beim College Basketball. Die namentlich nicht bekannte Person wettete am 23. Februar 2022 eine (ziemlich riskante, da unwahrscheinliche) 23-stufige Parlay-Wette auf den Ausgang des Spiels zwischen Saint Louis und Saint Joseph‘s (72-61). Im Klartext: Es wurde auf 23 Ereignisse im Spiel gewettet und diese verbunden.
Das ergab eine Chance von gerade einmal 1:9.086.935. Aber wie das Schicksal manchmal so spielt: An diesem Tag passte alles. Aus den mickrigen 1,10 Dollar Einsatz wurde deshalb ein Gewinn von satten 532.000 Dollar. Stellt sich nur die Frage, ob dieser Wettkönig sich hinterher nicht wünschte, er hätte noch mehr gesetzt.
4. EINE WIRKLICH SCHMERZHAFTE DURSTSTRECKE
Wenn ein Team lange Zeit nicht gewinnt, dann sind die Auswirkungen auf die Moral enorm. Dabei dürft Ihr nicht vergessen, wie abergläubisch professionelle Athleten sein können – nicht nur im Basketball.
Zumindest, was die NBA anbelangt, dürften die Philadelphia 76ers die größten Pechvögel sein. Wenigstens sind sie das Stand Sommer 2022. Über die beiden Seasons 2014-15 sowie 2015-16 schafften es die Jungs, sich buchstäblich (und im negativen Sinn) selbst zu übertreffen: 28 Spiele ohne Sieg. Damit stellten die 76ers ihren bisherigen Negativrekord aus der Saison 2013-14 ein. Damals waren es „nur“ 26 Niederlagen in Folge.
Der Plot-Twist: Auf der ewigen Schlechtestenliste der NBA belegen die 76ers deshalb Rang 1 und 2 gleichzeitig. Der Fairness halber müssen wird jedoch erwähnen, dass sie sich den zweiten Platz mit den Cleveland Cavaliers teilen. Die schafften die 26er Niederlagenserie 2010-11 – und waren sicherlich nicht enttäuscht, als sie durch die 76ers von Rang 1 verdrängt wurden.
5. EIN WIRKLICH LOHNENSWERTES WORKOUT
Wir kommen nochmal zur Saint Joseph’s University. Diesmal aber nicht nur als Teilnehmer vor dem Hintergrund eines saftigen Wettgewinns, sondern im Mittelpunkt.
Das sportliche Maskottchen der Jesuiten-Universität ist ein Falke. Er symbolisiert das Motto der Hochschule „The Hawk Will Never Die“. Einige TV-Experten haben sich einmal die Mühe gemacht, den Studenten in der Verkleidung über mehrere Spiele genau zu beobachten – und zu zählen, wie oft er dabei mit den Flügeln schlägt.
Bereits diese Zahl ist ziemlich extrem: Es sind, je nach Verlauf und Intensität des Matches, zwischen 3.000 und 4.000 Flatterbewegungen. Klingt nicht nach viel, meint Ihr? Dann flattert einfach hundertmal in kurzer Zeit mit den Armen. Haltet aber Eisbeutel und vielleicht sogar Schmerztabletten bereit.
Wer sowas gleich mehrmals monatlich durchhalten will, der muss buchstäblich trainieren. Dankenswerter Weise gibt es eine Doku über jemanden, der 2014 in der Verkleidung steckte. Werft mal einen genauen Blick auf seine Schultern. An deren Breite lässt sich das Workout erahnen.
Den Wert, den die Hochschule diesem Maskottchen und dem Trainingsaufwand der ihn verkörpernden Person beimisst, zeigt sich in einer Praxis: Für so viel Schweiß gibt es nämlich im Gegenzug ein Stipendium an der – nicht wirklich günstigen – Privathochschule (Basis-Studiengebühren für ein Jahr: Aktuell 49.410 Dollar).
6. JASON TERRYS FAIBLE FÜR FREMDE SHORTS
Jason Terry kennt Ihr vielleicht als äußerst fähigen Combo Guard, der unter anderem jahrelang ein wichtiger Eckpfeiler bei den Dallas Mavericks war und aktuell auf Platz 7 der meisten Dreipunktewürfe in der NBA-Geschichte steht.
Das allerdings ist nicht das, was Terry im Rahmen unserer Fun Facts so besonders macht. Ihr wisst vielleicht, welche teilweise schrägen Rituale viele Basketballer in der Nacht vor Spielen oder unmittelbar vor Beginn im Locker Room veranstalten. Jason Terry dürfte es diesbezüglich locker in die obersten Ränge der lustigen Rituale schaffen.
In seiner aktiven Zeit zog er dem Vernehmen nach am Abend vor jedem Spiel Shorts vor dem Zubettgehen an. Allerdings nicht irgendwelche, sondern diejenigen des Teams, gegen das er am nächsten Tag antreten musste.
Wie sich dieses Ritual jedoch gegen das von Monta Ellis verhält, müsst Ihr für Euch entscheiden: Der immer noch aktive Shooting Guard taucht vor dem Spiel die Hände in warmes Wachs, lässt es aushärten und schält es dann mit den Fingernägeln stückchenweise wieder ab. Das soll seine Hände angenehm weich machen.
7. KLEINE STATUR, RIESIGES HERZ
Wenn der Korbrand sich exakt 3050 Millimeter über dem Boden befindet, dann ist es verständlich, warum die meisten Teams auf möglichst hochgewachsene Spieler setzen. Die Durchschnittsgröße in der NBA lag daher in der Saison 2021-22 bei 198,6 Zentimetern.
Nun gibt es zwar bekanntlich immer wieder Ausreißer, auch nach unten. Den diesbezüglichen „Tiefstwert“ hält allerdings Tyrone Curtis Bogues, deutlich besser als „Muggsy“ bekannt. Der 14 Profi-Seasons lang (1987-2001) erfolgreiche Point Guard bringt es auf gerade einmal 159 Zentimeter.
Was ihm in seiner aktiven Zeit an Größe fehlte, machte er allerdings durch ein riesiges Herz wieder wett. 1991-92 stellte er bei den Charlotte Hornets einen Vereinsrekord für die meisten Steals (170) auf. Zwei Seasons zuvor schaffte er sogar den bis heute gültigen Team-Rekord für die meisten Assists (867), davon allein 19 in einem Spiel. Bis dato ist Muggsy mit 5.557 Assists und 1.067 Steals Anführer der ewigen Bestenliste des Teams aus North Carolina.