Sport-Sponsoring von Online-Banken: Mittlerweile eine feste Bank

Das Sport-Sponsoring ist keine Neuheit. Seit Jahrzehnten prangen auf den Trikots von Sportlern Unternehmensnamen, die Banden sind voll davon und selbst Pferde werden längst mit dem Unternehmenskürzel im großen Sport eingetragen. Auch Online-Banken interessieren sich für das Sponsoring, beispielsweise im Basketball. Aber warum ist das so und welche Beispiele gibt es? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.

Warum übernehmen Online-Banken Sport-Sponsoring?

Online-Banken haben bis heute ein Problem: Sie sind nur online sichtbar, nicht aber für die breite Masse. Online versierte Menschen kennen zwar diese Banken und können oft aus dem Stegreif einige nennen, doch viele andere Verbraucher wiederum nicht. Und dort beginnt der Hintergedanke:

  • Scheinbar unseriös – es gibt immer noch viele Verbraucher, für die nur das real und seriös ist, was sie ›anfassen‹ können. Eine Online-Bank, die nur über den virtuellen Bildschirm flackert, ist für diese Menschen wenig vertrauenswürdig. Doch kommt der Sport ins Spiel, wendet sich das Blatt. Basketball ist zwar nicht der Volkssport Nr. 1, doch jede Online-Bankenwerbung in der Halle hat denselben Effekt, wie die Bankenwerbung in großen Fußballstadien: »Wenn die damit zusammenarbeiten, dann muss es was Gutes sein.«
  • Neue Zielgruppe – in den Hallen, Stadien und auf den Plätzen befindet sich oft eine neue Zielgruppe, die mit der Werbung erreicht werden kann. Viele Sportfans kennen es von sich selbst. Wer nur häufig genug eine Werbung sieht, der schaut nach was sich dahinter verbirgt. Aus diesem Grund sind Werbungen im Sponsoringgeschäft auch nicht immer eindeutig, denn sie soll den Zuschauer zum Hinterfragen und Aufrufen locken.
  • Image – Sport steht für Dynamik, Agilität und Aufgeschlossenheit. Ein Sponsoring im Sport hat also auch das eigene Image aufwerten. Gerade das Bankenwesen gilt immer noch als sehr konservativ und langweilig – ein gutes Sponsoring hilft nun weiter. erklärt auch Finanzexperte Feda Mecan. Auf dessen Finanzportal lassen sich viele der bekannten Online-Banken im Girokonto Vergleich finden.

Sponsoring kostet die Online-Banken zwar viel Geld, doch erhalten sie auch viel zurück. Die Verträge sind meist sehr genau definiert, sodass die Werbung am Ende quasi überall ist:

  • Trikots – die Spieler laufen mit den Trikots auf, die die Bank auf der Brust zeigen. Doch ist das nicht auf Spieler begrenzt, denn auch die Merchandise-Artikel tragen den Schriftzug. Im besten Fall laufen also 80 Prozent aller Mannschaftsfans mit dem Schriftzug zur Halle oder zum Stadion.
  • Bandenwerbung – sie ist aus jeder Kameraperspektive zu sehen und erreicht somit nicht nur ein breites inländisches Publikum, sondern auch das Ausland.
  • Sonstige Werbung – es kommt auf die Verträge an. Doch Stellwände in Pressekonferenzen, hinter den Interviewgebern, auf Eintrittskarten, auf der Homepage oder auch im Namen der Spielstätte bieten weitere Werbemöglichkeiten.

Natürlich zieht das Sponsoring auf die Neukundengewinnung ab. Diese ist bei Online-Banken auch jedermann möglich, weshalb solche Werbung mehr direkten Erfolg zeigt, als beispielsweise die Werbung eines Wasserstoffanbieters. Während jeder ein Onlinekonto eröffnen kann, so ist der private Einsatz von Wasserstoff doch eher begrenzt. Als reine Werbemaßnahme ist das Sport-Sponsoring durchweg geeignet, obwohl es die Banken sehr viel Geld kostet. Die Reichweite ist automatisch enorm, der oft gute Name des Vereins bürgt für den Sponsor und die neuen Vertragsabschlüsse lohnen sich wohl auf lange Sicht betrachtet, denn sonst wäre längst kein Unternehmen mehr bereit, die Millionen an Gelder für eine Sponsorenschaft zu bieten.

Beispiele für Sponsoring

Welche Online-Bank kommt jedem Basketballfan – und allen anderen – sogleich in den Sinn? Genau, es ist die ING Diba, heute ING. Ob sich Dirk Nowitzki nun im Taxi durch die Stadt fahren lässt oder ob es andere Werbemaßnahmen sind, diese Bank ist fest mit dem Sport verankert. Mittlerweile wird die Basketball Bundesliga bekanntlich von easyCredit namensgebend gesponsert.

Folgende Beispiele zeigen anschaulich, wie aktiv Direktbanken und Online-Banken im Bereich Sport auch heute noch sind:

  • ING – die Werbekampagnen mit ING sind wohl die bekanntesten, da sie direkt auf den deutschen Ausnahmespieler schlechthin zurückgreifen: Dirk Nowitzki. Nicht allein Basketballfans ist sie somit bekannt.
  • DKB – die Deutsche Kreditbank ist im Handball sehr aktiv, doch nicht nur dort. Sie hatte schon den Namen eines Fußballstadions inne, bis der Vorstandsvorsitzende ihn wieder freigegeben hatte. Dennoch bleibt die DKB im Fußball aktiv. Im Handball hieß die gesamte Liga DKB-Liga, bis das Ligasponsoring an Liquid Molly abgegeben wurde.
  • TARGOBANK – das ist keine reine Online-Bank, doch liegt der Fokus auf dem Onlinegeschäft. Fakt ist, dass diese Bank auf Fußballtrikots, Hallenbanden und in Stadien quasi in den Ligen und im internationalen Sport zu finden ist.
  • Vergleichsportal – ein Vergleichsportal rein für Online-Banken ist nun der Trikot- und Hauptsponsor eines Drittligisten im Fußball. Türkgücü München arbeitet exklusiv mit dem Vergleichsportal zusammen. Was sich nicht direkt als Sponsoring durch Onlinebanken anhört, ist im Umkehrschluss natürlich eines, denn das Vergleichsportal führt alle Banken zusammen und bietet unter anderem einen umfassenden Girokonto Vergleich für einen guten Überblick. „Der Türkgücü München zeigt, wie man mit Sport zu einer gelungenen Integration beitragen kann. Fußball verbindet Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund. Das begeistert uns – und das ist unterstützenswert,“ erklärt Portal-Inhaber und Finanzexperte Feda Mecan.
  • Comdirect – die Bank ist der Sponsor des deutschen Volleyball-Verbandes. Zugleich ist die Online-Bank in zweiter Ebene ein Champion-Sponsor von Borussia Dortmund und ersetzte die ausgestiegene Sparda-Bank.

Dass Banken auf Sport treffen, ist übrigens kein neues oder dem Internet anzulastendes Konzept. Schon über Jahrzehnte hinweg konzentrierte sich das Bankenwesen gerne auf die Bereiche Sport und Musik und trat als Sponsor auf. Selbst die klassischen Banken setzen früher auf das Sportsponsoring – und tun es heute noch. In so manchen Hallen und Stadien sind die Stellwände und Banden mit den örtlichen Sparkassen oder Raiffeisenbanken bestückt. Die Deutsche Bank ist seit über 65 Jahren Sponsor des internationalen Groß-Reitturniers CHIO Aachen und wer bei Pferdenamen mal genauer hinsieht, der findet in den Kürzeln vor dem eigentlichen Namen nicht selten Bankenabkürzungen.

Video: Hier wirbt Dirk Nowitzki für das zu Hause bleiben während der Pandemie und natürlich die ING. Quelle: YouTube-Kanal von Ing Deutschland

Fazit – Werbefläche mit Namen

Vertraglich sind viele Profispieler dazu angehalten, auch für den Verein mit den entsprechenden Werbepartnern zusammenzuarbeiten. Für eine Online-Bank ist es natürlich ein absoluter Gewinn, wenn Spieler wie Nowitzki mit ihr Werbespots drehen. Doch auch abseits dieser Vertragsgestaltung lohnt sich das Engagement für Online-Banken. Die Reichweite ist durch den Sport schlichtweg enorm und kann mit keiner anderen Werbekampagne verglichen werden. Während ein Werbespot im TV oder auf YouTube ignoriert werden kann, lässt sich ein Schriftzug in der Halle oder im Stadion einfach nicht ignorieren, ohne dass das Spiel ausgeschaltet wird. Gerade für kleinere Online-Banken kann das Sponsoring der Sprung auf die große Bühne bedeuten.