Space Jam 2: LeBron James auf den Spuren von Michael Jordan
1996 befand sich Michael Jordan auf einem absoluten Höhepunkt seiner Karriere. Er startete eine neue Titelserie, die mit dem sechsten Erfolg 1998 endete. Die Basketballwelt lag ihm längst zu Füßen, kein Wunder also, dass Hollywood Interesse zeigte, den NBA-Superstar auch ins Kino zu bringen. Doch es musste etwas Besonderes sein. Space Jam verband den Realfilm mit Zeichentrickfiguren und machte Jordan in Folge auch zum Filmstar.
Doch die Komödie spaltete die Gemüter. Einerseits überzeugten damals die gelungene technische Umsetzung, der erfolgreiche Soundtrack und die Unterhaltung, die er bot. Andererseits kritisierten viele Fans die Albernheit und das überbordende Product-Placement. Doch all das tat dem Erfolg des Films keinen Abbruch. Er spielte weltweit mehr als 230 Millionen Dollar ein. Damit war klar, es würde früher oder später eine Fortsetzung folgen. Doch es sollte anders kommen.
Zahlreiche Anläufe scheiterten
Viele Jahre lang wurden zahlreiche Pläne geschmiedet, Space Jam wieder auf die Kinoleinwand zu bringen, und anschließend wieder verworfen. Erst im Jahr 2014 kam die Idee auf, den legitimen Nachfolger von Michael Jordan auf dem Platz auch seine Rolle im Film einnehmen zu lassen. Immerhin hat LeBron Jordan auch bereits in der ewigen Punkteliste der NBA überholt. Doch es sollte noch sieben Jahre dauern, bis der Film in die Kinos kommen konnte. LeBron James tritt nun für Warner Bros. in die großen Fußstapfen der Legende und spielt mit Bugs Bunny Basketball.
Gemeinsam gegen die Künstliche Intelligenz
Die Story des Films ist schnell erzählt. Das Hollywood Studio Warner Bros. bittet LeBron zu einem Termin. Was der Basketball-Superstar allerdings nicht weiß, ist, dass das Filmstudio von einer Künstlichen Intelligenz geleitet wird. Diese nennt sich sinnigerweise Al-G Rhythm und wird von Don Cheadle gespielt. Dieser wechselt von seiner Rolle als Held im Marvel Cinematic Universum auf die Seite des Bösewichts. Er entführt den Basketballer und zwingt ihn ins Warner-3000-Serverversum.
Diese digitale Welt beherbergt alle berühmten Cartoons des Konzerns. Dort soll der beste Basketballer der Welt Bugs Bunny, Daffy Duck, Schweinchen Dick, Lola Bunny und noch viele weitere Looney Tunes in ein Basketballspiel gegen die Schergen von Al-G Rhythm führen. Doch der Einsatz ist brutal. Verlieren die Helden das Spiel, werden alle Looney Tunes gelöscht. Kann LeBron James auch dieses ungewöhnliche Team am Ende zum Erfolg führen?
Tolle Animationen, handwerkliche Fehler im Drehbuch
Die Zeichentricksequenzen sind großartig animiert und jeweils in jenem Look gehalten, der auf verschiedene Epochen der Looney Tunes verweist. Reale und animierte Welt fließen gut ineinander, doch das kann über die erzählerischen Schwächen nicht hinwegtäuschen. Vor allem die Pointen zünden nicht immer wie gewünscht. Doch am Ende überzeugt zumindest das große Basketballfinale. Hier tobt das Chaos in seiner vollen Pracht.
Ausgerechnet LeBron James kann jedoch seine durchaus vorhandenen komödiantischen Talente nicht ausspielen. Das ist möglicherweise auch auf das Drehbuch zurückzuführen, das ihn als besonders begriffsstutzig darstellt. Für den Basketball-Superstar ist der neuerliche Ausflug in die Filmwelt ein anspruchsloser Spaß geworden. Mit deutlich mehr Ernst hingegen widmet er sich seinem neu formierten Team, den LA Lakers.
Riskante Neuaufstellung
Unterdessen steht das Team von LeBron James vor einem massiven Umbruch. Die LA Lakers möchten sich völlig neu aufstellen, das sorgt für Kritik. Immerhin sind nun nur noch vier Spieler vom Meisterteam von 2020 übrig. Neu dazugekommen sind gleich acht Spieler, doch diese können sich sehen lassen. Neben Russel Westbrook und Dwight Howard ist nun auch noch Carmelo Anthony mit an Bord. Das Glamour-Franchise aus Hollywood zählt damit neuerlich zu den Favoriten. So erhält das Team auf Betway eine Quote von 4,00 (Stand 9.8.2021) und liegt damit nur knapp hinter den Brooklyn Nets in der Favoritenliste für die neue Saison. Kritiker werfen der Neugestaltung der LA Lakers vor, ausschließlich auf die alte Garde zu setzen.
Zwar bekommen LeBron James und Anthony Davis massive Verstärkung an die Seite gestellt, doch ob dieser Mannschaft die Zukunft gehört, bleibt vorläufig offen. LeBron James verteidigte den Umbau öffentlich und forderte die Kritiker auf, die LA Lakers an ihren Saisonleistungen zu messen. Unbestritten bleibt, dass die Mannschaft des Superstars eines der ältesten, wenn nicht sogar das älteste Team der Saison stellen wird.
Wenn es den Spielern jedoch gelingt, ihr Ego hintenanzustellen, und ihre Erfahrung in den Dienst der Mannschaft zu stellen, dann könnten die LA Lakers alle Gegner überrollen. LeBron James wird jedenfalls weiterhin daran arbeiten, der beste Basketballer aller Zeiten zu werden. Noch scheint das Match mit Michael Jordan offen zu sein, doch die Zeit läuft. Diese Herausforderungen werden jedenfalls deutlich anspruchsvoller sein als im Film. Mit Space Jam 2: A New Legacy wird LeBron James zwar nicht in die Filmgeschichte eingehen, doch dem Team ist ein unterhaltsamer Sommerfilm gelungen, der leider über gute Ansätze nicht hinauskommt.