Ulm klaut Berlin den Heimvorteil
Ein guter Start und ein gutes Finish sind ausschlaggebend für den Ulmer Sieg gegen den Favoriten aus der Hauptstadt. Obwohl die Berliner den größten Teil des Spiels souverän führen, sind es die Gäste, die am Ende den Arbeitssieg mit einem Point Guard im Post und einem Big Guy von der Linie einfahren.
Ulm startete deutlich besser ins Spiel. Die Gäste zwangen ALBA BERLIN zu vielen schwierigen Abschlüssen am Ende der Wurfuhr. Offensiv wusste sich Cameron Clark gut gegen die Zonenverteidigung der Hauptstädter zu helfen und erzielte alle seine acht Punkte aus der Mitteldistanz.
Coach Aitos Vierer-Wechsel zum Ende des ersten Viertels zahlte sich allerdings aus: Mit viel Arbeit in der Defense konnte Ulm über fünf Minuten nicht punkten, sodass die Berliner in der 14. Minute ausglichen (20:20).
Lakovic reagierte und brachte seine Starter aufs Feld. In der Folge entwickelte sich ein eher offensiv-geprägter Schlagabtausch, den ALBA zur Halbzeit knapp für sich entschied (37:34). Bärenstark für Berlin: Simone Fontecchio mit zehn Punkten und fünf Rebounds zur Halbzeit.
K(r)ampf in Halbzeit zwei
Außer Peyton Siva, der mit zwei schnellen Dreiern für dringend notwendiges Scoring für Berlin sorgte, waren die Akteure beider Seiten sehr verkrampft. Das Scharfschützenduell zwischen Markus Eriksson und Andreas Obst entschied der Ulmer derweil für sich. Jedoch nicht deutlich genug. um den Rückstand zu verkürzen (57:49).
Krimi zur Crunchtime
Für die erste zweistellige Führung nach 32 Minuten sorgte Maodo Lo per Dreier (63:51). Mit einem 12-Punkte-Rückstand und acht Minuten Restzeit brachte Lakovic den später entscheidenen taktischen Zug: Das Taktikbrett wurde aus dem Fenster geworfen, und Ulms Spielmacher Troy Caupain übernahm die Zügel. Denn wenn nichts ging, dann ging es in den Post gegen den zehn Zentimeter kleineren Siva.
Nicht schön aber effektiv organisierte Caupain auch aus dem Post das Spiel der Gäste, die kurz vor Schluss auf 69:68 aufholten. Rezipient von Caupains Pässen: Matchwinner-Center Dylan Osetkowski (21 Pkt, 11 Reb, 4 Ast), der mit zwei Dreiern für die 69:71-Führung sorgte. Jayson Granger glich im Anschluss direkt für ALBA aus. 20 Sekunden vor Schluss war es dann Caupain, der wiederum eiskalt auf 71:73 erhöhte.
„Wir müssen einfach besser finishen. Ulm hat am Ende den Ball in den Post gespielt, dagegen haben wir zu wenig gemacht“, erklärt Lo nach dem Spiel die Niederlage. Noch einmal hatten die Albatrosse die Chance auf den Sieg, aber weder Lammers‘ Wurf aus der Mitteldistanz noch Fontecchio im Nachgang waren erfolgreich, sodass die Ulmer Überraschung perfekt war.