Bonn landet Big Point in Gießen
Mit ihrem dritten Saisonsieg haben sich die Telekom Baskets Bonn ein wenig Luft im Abstiegskampf der easyCredit BBL verschafft. Die Rheinländer siegten in einem intensiven, aber selten hochklassigen Spiel bei den JobStairs GIESSEN 46ers mit 88:85.
Beide Coaches überraschten mit ihrer Starting Five: Gießens Ingo Freyer fing auf den großen Positionen mit Jordan Barnett, Luke Petrasek und Matt Tiby an. Bonns Thomas Päch stellte Youngster Kilian Binapfl auf die Position drei. Mit dem 20-Jährigen erwischten die Gäste den besseren Start und führten 5:12. Wie schon oft in der Saison folgte allerdings der Einbruch, Alen Pjanic schloss einen Gießener 12:0-Lauf per Dreier ab.
Bonn kam zurück ins Spiel, und es ging im Gleichschritt ins zweite Viertel. Erst fünf schnelle Punkte durch Alec Brown brachten die Baskets zur Mitte des Viertels wieder in Führung. Angetrieben von Alen Pjanic setzten dann die Gastgeber nochmal zu einem kleinen Lauf an, ehe Bonn im Schlussspurt durch einen Brown-Dreier die 38:40-Führung zur Halbzeit sicherte.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie nur langsam Fahrt auf. Erneut waren es Pjanic und Tiby, die Gießen aufweckten und mit 49:43 in Front brachten. Auf der Gegenseite war dann Rückkehrer Stephen Zimmerman entscheidend am schnellen Konter beteiligt. So legte er den Grundstein, damit seine Teamkollegen zum Viertelende mit einem 10:3-Lauf den nächsten Führungswechsel bewerkstelligten.
Den Schwung nahmen die Bundesstädter auch mit in den Schlussabschnitt, wo sie sich auf 57:66 absetzten. Doch obwohl Gießen über drei Minuten nicht punktete, sorgten die Gäste nicht für die Vorentscheidung. Nach zwei weiteren Gießener Dreiern war es wieder ein One-Possesion-Spiel.
Eine Päch-Auszeit brachte aber die Konzentration zurück, und Bonn bestrafte Gießens Fehler gnadenlos, sodass sie 2:18 Minuten vor dem Ende mit zehn Punkten führten. Gießens Dreier sorgten nochmal für etwas Nervenkitzel, ernst in Gefahr geriet Bonns 88:85-Erfolg aber nicht mehr.
Während Bonn immer wieder die eklatanten Lücken in Gießens Verteidigung fand und 26 von 41 Zweipunktwürfe traf, suchte das Team von Ingo Freyer sein Heil in den Distanzwürfen. 44-mal warfen John Bryant und Kollegen den Ball aus 6,75 Metern auf den Korb, aus der Zweierdistanz und von der Freiwurflinie waren es nur 39 Versuche. Der Trainer ärgerte sich dabei sogar noch über einige verweigerte Dreier, da er den Distanzwurf als Mittel gegen Bonns enge Verteidigung in der Zone ausgemacht hatte. Tibys 10 Punkte und 10 Rebounds halfen Gießen am Ende nicht, da er der einzige Akteur war, der gute Abschlüsse in der Zone suchte und gemeinsam mit Topscorer Pjanic gut hustelte. Auch wenn Bonn nicht zu überzeugen wusste, waren sie das abgeklärtere Team, das an beiden Enden des Courts variabler war.
Durch den Bonner Sieg steht der SYNTAINICS MBC nun als alleiniger Letzter in der Tabelle mit zwei Siegen. Bonn verschafft sich etwas Luft, bleibt aber auf dem rettenden 16. Platz. Durch die vierte Niederlage in Serie bleiben die Gießener 14., blicken aber weiter nach unten. Am kommenden Wochenende warten auf beide Teams Aufgaben gegen die Top-4 des Liga. Bonn reist nach dem Pokal-Coup erneut nach München, während die Hessen im zweiten von drei Heimspielen in Serie Ludwigsburg empfangen.