Ein Geist-reicher Abend in Heidelberg
Beim ersten BBL-Heimspielen seit 36 Jahren schlagen die MLP Academics Heidelberg die MHP RIESEN Ludwigsburg – trotz Sieben-Mann-Rotation.
Momentaufnahmen muss man wertschätzen. Denn das Leben besteht aus ganz vieler solcher, aus einer Aneinanderreihung von Momentaufnahmen …
So werden die MLP Academics Heidelberg mit ganz großen Augen auf die Tabelle am Mittwochabend geblickt haben. Denn ganz oben steht der Aufsteiger, mit zwei Siegen nach zwei Spielen. Auf den 85:74-Auswärtssieg gegen den SYNTAINICS MBC folgte eine richtige Überraschung, ein 73:67-Heimerfolg gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg.
Damit schlug der BBL-Aufsteiger den Hauptrundenersten der vergangenen Saison. Im ersten BBL-Heimspiel seit 36 Jahren. Und das mit einer Sieben-Mann-Rotation.
Heidelbergs Coach Branislav Ignjatovic war „stolz bis zum Himmel. Ein Traum, aus dem ich nie aufwachen möchte“, freute sich Ignjatovic kurz nach Abpfiff bei Magenta Sport.
Nach Point Guard Robert Lowery und Center Osasumwen Osaghae fehlte dem Aufsteiger gegen Ludwigsburg auch noch Neuzugang Kelvin Martin. Übernahmen eben zwei letztjährige ProA-Spieler … womit es ein Geist-reicher Abend, mit der richtigen Portion Würzner wurde.
Jordan Geist avancierte mit 23 Punkten zum Topscorer und traf, trotz am Ende schwacher Quote (4/15 FG), teils schwierige Würfe aus dem Feld. Zudem brachte sich der Flügelspieler immer wieder an die Linie (12/12 FT).
Niklas Würzner war nach Geist (38:22 Min) und Shy Ely (38:35 Min, 17 Pkt) der dritte Heidelberger Akteur, der mit einer Einsatzzeit von 37:45 Minuten fast durchspielen musste. Der 27-jährige Aufbauspieler kompensierte das Fehlen Lowerys mehr als ordentlich, kam gegen die Ludwigsburger Verteidigung zurecht und beendete die Partie mit neun Punkten und vier Assists.
Auch Brekkot Chapman und Max Ugrai lieferten gute Partien ab, womit der Aufsteiger bislang eine problemlose Transformation von der ProA zur BBL durchgemacht hat. Und nun Zeit zur Regeneration hat: Denn als Aufsteiger werden die Baden nicht beim BBL-Pokal antreten, dessen Achtelfinale an diesem Wochenende stattfinden wird. Damit wird Heidelberg erst am 9. Oktober wieder auf dem Parkett stehen, wenn es nach Gießen geht.