Historisches Gold: Deutsche U18-Auswahl ist Europameister
Die deutsche U18-Nationalmannschaft bezwingt bei der Europameisterschaft im Endspiel Serbien und holt die erste Goldmedaille einer männlichen Nachwuchs-Nationalmannschaft.
Es ist schon fast beängstigend, wie „mad sexy“ der deutsche Basketball gerade ist… Da dominiert die Männer-Nationalmannschaft mit einem Statement-Sieg über Olympia-Gastgeber Frankreich die Vorrunde, da fährt die Frauen-Nationalmannschaft bei ihrer Olympia-Premiere zwei Siege ein und folgt den Männern ins Viertelfinale nach Paris, da zieht die weibliche 3×3-Formation dank einer starken Vorrunde direkt ins Halbfinale ein, und dann krönt sich die männliche U18-Auswahl auch noch zum Europameister. All das passiert innerhalb von vier Tagen.
Die U18-Auswahl krönte sich durch einen 93:83-Endspielsieg über Serbien zum Europameister, damit hat zum ersten Mal in der Geschichte des DBB eine männliche Nachwuchs-Nationalmannschaft ein großes Turnier gewonnen. Im weiblichen Bereich gab es bereits eine Goldmedaille, 2018 gewann ein U18-Team um die jetzigen Olympia-Teilnehmerinnen Leonie Fiebich, Luisa Geiselsöder und Emily Bessoir die Goldmedaille bei der EM.
Zurück in die Gegenwart: Dort bestimmte Deutschland das Finale gegen Serbien von Beginn an. Nach fünfeinhalb Minuten lag das Team von Bundestrainer Alan Ibrahimagic mit 25:8 in Führung, im Lauf des zweiten Durchgangs zogen die U18-Jungs auf bis zu 20 Zähler Differenz davon. Die Serben kamen aber zurück und verkürzten ihren Rückstand Mitte des dritten Spielabschnitts auf einen Zähler. Dann war es an Point Guard Christian Anderson gelegen, das Momentum zurückzuholen: Anderson erzielte zwölf der nächsten 23 Punkte der deutschen Mannschaft, die vier Minuten vor Spielende wieder zweistellig vorne lagen. Anderson glänzte am Ende mit 31 Zählern (10/17 FG), vier Rebounds und fünf Assists, Münchens Flügelspieler Ivan Kharchenkov kratzte mit 18 Punkten, zehn Rebounds und acht Assists am Triple-Double.
Anderson wurde zusammen mit seinem Teamkollegen Hannes Steinbach in das All-Tournament Team berufen, der Würzburger Big Man legte durchschnittlich 16,2 Punkte, 14,0 Rebounds sowie 1,5 Block auf und rangierte bei Effektivitätswert hinter Turnier-MVP Ben Saraf – der Israeli wird zu ratiopharm ulm wechseln – auf dem zweiten Platz.