Viele Ballverluste, aber mit Bravour: DBB-Team verliert EM-Auftakt gegen Frankreich
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage in die erste EM seit zwölf Jahren gestartet. Trotz der Ausfälle von Leonie Fiebich und Alex Wilke hält das DBB-Team gegen die Titelkandidatinnen aus Frankreich gut mit.
Was für ein furioser Start in die erste Europameisterschaft seit 2011: Mit einem 7:0-Lauf eröffnete die Frauen-Nationalmannschaft ihr Auftaktspiel gegen Frankreich, das erste Viertel gegen die Titelkandidatinnen ging mit 16:11 an die Mannschaft der neuen Bundestrainerin Lisa Thomaidis.
Und das, obwohl mit Leonie Fiebich die beste Spielerin der Mannschaft und mit Alex Wilke eine Combo-Guard angeschlagen fehlten. Stattdessen schloss das DBB-Team vielseitig ab, zudem fruchtete die Verteidigung, in der das deutsche Team häufig mit einer „1-1-3-“Zone und mit Switches agierte.
Im weiteren Spielverlauf machte sich das Fehlen von zwei der drei kreativsten Ballhandlerinnen aber doch bemerkbar: Das deutsche Team tat sich gegen die nun aggressivere Verteidigung Frankreichs enorm schwer, wenn die große Garde am Flügel den Ball hatte, kam Deutschland kaum ins Spiel. So standen am Ende 23 Ballverluste im Boxscore.
Nur sieben Zähler brachte die DBB-Auswahl im zweiten Viertel zustande, nach einem 0:8-Start in den dritten Durchgang wuchs der Rückstand auf zwölf Zähler Differenz an. Doch die Thomaidis-Truppe kämpfte sich zurück, bis auf 45:46 Anfang des Schlussabschnitts. Dann antwortete Frankreich mit einem entscheidenden 9:0-Lauf.
„Frankreich ist einer der Favoriten hier und wir haben heute eine Menge Herz gezeigt und dem Gegner eine echte Schlacht geboten“, zeigte sich Thomaidis nicht zu sehr enttäuscht. „Wir waren lange im Spiel und sind dann ein bisschen an unserer Unerfahrenheit gescheitert, 23 Ballverluste sind zu viel.“
Ihre Erfahrenheit konnte Marie Gülich derweil offensiv wenig einbringen, die Verteidigung Frankreichs konzentrierte sich auf die amtierende spanische Meisterin. So kam Gülich nicht über sechs Punkte (1/8 FG) hinaus. Mit der 19-jährigen Lina Sontag avancierte die jüngste deutsche Spielerin zur teaminternen Topscorerin: Zehn Punkte (4/4 FG) standen für die College-Spielerin der UCLA nach gut 16 Minuten im Boxscore.
„Das Spiel macht Hoffnung und Lust auf mehr“, blickt Alina Hartmann, die mit acht Punkten in gut 17 Minuten von der Bank Akzente setzte, nach vorne: „Jetzt kommen die Spiele, die wir gewinnen müssen, wenn wir aus der Gruppe rauskommen möchten“, sagt die Flügelspielerin zu den Partien gegen Slowenien am Freitag und Großbritannien am Sonntag.