Bonn glückt dank Breunig Pokal-Coup gegen Bayern
48 Stunden nach der höchsten BBL-Heimniederlage der Vereinsgeschichte glückt den Telekom Baskets Bonn die Pokal-Überraschung: Dank Martin Breunigs Gamewinner werfen die Bonner den FC Bayern München aus dem Pokal.
Ein 81:84-Rückstand bei 33 Sekunden zu spielen. Anschließend zwei vergebene Dreier. Und doch haben die Telekom Baskets Bonn das Pokal-Achtelfinalspiel beim FC Bayern München noch gedreht und den amtierenden Deutschen Meister aus dem Pokal geworfen.
Zum Matchwinner avancierte Martin Breuning. Der Center sammelte den Fehlwurf von Branden Frazier ein, dribbelte in der Ecke hinter die Dreierlinie und wurde beim Wurfversuch von Danilo Barthel gefoult. Breunig traf seine ersten beiden Freiwürfe, vergab aber den dritten zum Ausgleich – griff sich aber erneut den Offensiv-Rebound und legte den Ball bei sechs Sekunden zu spielen trotz Foul zum 85:84 ein – letztlich der Endstand und damit der Gamewinner.
Breunig vergab den Bonus-Freiwurf, aus der Auszeit heraus schafften es die Bayern nicht, sich einen guten Wurf zu erspielen. Auch nicht für Maodo Lo, der in der Crunchtime heißgelaufen war und innerhalb von einer Minute acht Punkte erzielt hatte, darunter zwei Dreier.
Durch den 85:84-Auswärtserfolg ist den Bonnern die große Pokalüberraschung gelungen. Und das 48 Stunden nach der desolaten 82:114-Heimniederlage gegen Crailsheim. „Als erstes muss ich den Hut vor meiner Mannschaft ziehen. Ich weiß nicht, ob ich schon einmal auf einer extremeren Achterbahnfahrt war als in den letzten 48 Stunden“, sagte Bonns Head Coach Thomas Päch auf der Pressekonferenz.
Päch hat damit erneut den FC Bayern München frühzeitig aus dem Pokal geworfen – dies gelang ihm in der vergangenen Saison zumindest indirekt: als Assistant Coach von ALBA BERLIN, die sich 2018/19 im Viertelfinale in München durchgesetzt hatten.
Die Bonner präsentierten sich von Beginn an konzentriert und spielten sich mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung zu einer 53:40-Halbzeitführung. Neben der Ausgeglichenheit waren die vielen Steals ein Schlüssel zum Erfolg: Zehn Ballgewinne verzeichneten die Gäste zur Pause. Bester Balldieb Bonns war Joshiko Saibou mit vier Steals; Saibou legte wie Breunig 14 Zähler auf und war damit Bonns Topscorer.
Im Viertelfinale werden die Bonner auf die EWE Baskets Oldenburg treffen – mit denen die Rheinländer noch eine Rechnung zu begleichen haben: Im diesjährigen Playoff-Viertelfinale schieden die Bonner mit 0-3 aus. Oldenburgs Rasid Mahalbasic freut sich schon.
Nach dieser Achterbahnfahrt wartet auf die Bonner erneut zwei Tage später das nächste Spiel: Dann gastiert Saragossa um Robin Benzing im Telekom Dome, wenn die FIBA Basketball Champions League beginnt. Nach einer Schmach und einem Coup ist dann vielleicht das „normale“ Bonner Leistungsvermögen zu beobachten.