Finals-MVP Carsen Edwards führt Bayern zum Titel

Nach dem zweiten Crunchtime-Sieg in Serie in Berlin holt sich der FC Bayern München die Meisterschaft, Carsen Edwards wird nach 29 Punkten im vierten Finalspiel zum MVP gekürt.

Am Ende setzte sich der Favorit durch, musste sich gegen einen ersatzgeschwächten Gegner aber dennoch ganz schön strecken. Der FC Bayern München entschied nach einem 67:63-Erfolg im dritten Finalspiel gegen ALBA BERLIN das vierte Duell mit 82:88 für sich, gewann die Final-Serie mit 3-1 und krönte sich zum ersten Mal seit 2019 wieder zum Meister.

Mit 29 Punkten (7/10 3FG) im vierten Finalspiel und durchschnittlich 18,3 Zählern in den Finals wurde Carsen Edwards zum Finals-MVP ausgezeichnet. Zuletzt kam in der Endspielserie 2016 mit Brad Wanamaker (19,7 PpG) ein Spieler auf eine höhere Punkteausbeute in den Finals. Edwards hatte im Saisonverlauf nicht immer mit Konstanz überzeugt und wollte ab und an mit dem Kopf durch die Wand, in den Playoffs agierte der Guard aber mit einer effizienten Durchschlagskraft.

In den letzten beiden Partien überraschte Münchens Trainer Pablo Laso mit ein paar taktischen Kniffen: So streute er im dritten Duell eine „Box and One“-Defense gegen Matt Thomas ein, zudem ließ er häufiger klein spielen – das fruchtete vor allem beim ersten Auswärtssieg in Berlin.

Dort holten sich die Bayern mit einem 13:0-Lauf Mitte des vierten Viertels das Momentum, durch ein dominantes 21:6 im dritten Durchgang setzten sich die Gäste auch im vierten Duell auf bis zu 18 Zähler Differenz ab. Doch beide Male kamen die Berliner zurück: Im dritten Duell glichen sie innerhalb von 2:21 Minuten einen Zehn-Punkte-Rückstand aus, und im vierten Aufeinandertreffen machten sie innerhalb von 1:43 Minuten 13 Punkte gut, Sterling Brown hatte per Dreier sogar den Sieg auf der Hand.

Letztlich waren diese Comeback-Versuchen aber nicht von Erfolg gekrönt, angesichts der Ausfälle von Martin Hermannsson, Gabriele Procida, Ziga Samar und Matteo Spagnolo sowie der Knieblessur von Johannes Thiemann können sich die Berliner dennoch nichts vorwerfen lassen.

Am Ende feiern aber die Bayern wie schon bei ihrem ersten Titel der Neuzeit 2014 die Meisterschaft in Berlin, auch damals setzten sich die Münchener mit 3-1 in den Finals durch. Nach 2018 sichern sich die Bayern zudem zum zweiten Mal das Double.

Angesichts des ersten Platzes nach der Hauptrunde und einer Bilanz von 9-2 in den Playoffs mag man bei zwei Titeln von einer überzeugenden Saison sprechen. Doch in der EuroLeague enttäuschten die Münchener eher, und eine klare Identität sowie ein spielerischer Glanz bei hoher individueller Qualität waren im ersten Jahr unter Pablo Laso eher selten zu erkennen. So gehen die Bayern dennoch acuh mit ein paar Fragezeichen in die Offseason – trotz zweier Titel.