„Peinlicher Auftritt“: Bamberg verliert gegen Mannschaft aus dem Kosovo
Brose Bamberg hat seine erste Niederlage im FIBA Europe Cup eingesteckt: Mit 78:81 verlieren die Oberfranken gegen Golden Eagle Ylli, das Team aus dem Kosovo feiert damit seinen ersten Sieg in einem europäischen Wettbewerb der Vereinsgeschichte.
„Es war ein peinlicher Auftritt. Wir sind nicht mal ansatzweise auf dem Level, auf dem wir sein müssten, das jeder von uns erwartet.“ Oren Amiel fand nach der 78:81-Heimniederlage von Brose Bamberg gegen Golden Eagle Ylli im FIBA Europe Cup deutliche Worte. Zwar rangieren die Oberfranken mit einer Bilanz von 2-1 auf dem ersten Platz ihrer Vorrundengruppe, doch die Niederlage ist eine große Überraschung.
Zur Einordnung: Golden Eagle Ylli hatte seine bisherigen beiden Partien im FIBA Europe Cup verloren, in Chemnitz dabei mit 30 Zählern Differenz. In der kosovarischen Liga rangiert das Team derzeit auf dem drittletzten Platz (als Sechster von acht Teams). Und nun gelang Golden Eagle Ylli der erste Sieg in einem europäischen Wettbewerb überhaupt.
„Ich bin ehrlich, das ist weit weg von dem, was ich erwarte und vor allem, was wir erwartet haben, als wir das Team zusammenstellten“, führte Amiel aus. Im ersten Viertel kassierten die Bamberger 27 Punkte; danach schien es so, als würden sie die Kontrolle über die Partie erlangen. In der zweiten Hälfte setzten sich die Gastgeber zeitweise auf 14 Zähler zurück.
Doch Ende des dritten Viertel kamen die Gäste zurück, Mitte des Schlussabschnitts hatten sie durch einen 15:3-Lauf die Partie gedreht. In der Schlussphase ging Amiel klein. Nach einem Dreier von Amir Bell zum 78:79-Anschluss sicherte sich Gäste-Center Chris Harris nach einem Fehlwurf seines Teams den Offensiv-Rebound und legte den letztlichen Gamewinner zum 81:78 ein.
Defensiv verteidigten die Bamberger schwach an der Dreierlinie, das Team aus dem Kosovo traf 48,3 Prozent seiner Distanzwürfe (14/33 3FG). Zudem holten sich die Gäste 13 Offensiv-Rebounds. Christian Sengfelder führte Bamberg mit 23 Zählern (8/13 FG) an.
Die Bamberger treten in dieser Saison im FIBA Europe Cup an, weil sie – wie schon im vergangenen Jahr – an der Qualifikation für die FIBA Basketball Champions League gescheitert sind. Im nationalen Wettbewerb verfestigt sich noch mehr eine Krise: Neben dem Pokal-Achtelfinalaus, wobei es hierbei gegen den FC Bayern München ging, steht im Ligabetrieb eine Bilanz von 0-4 zu Buche. In der BBL geht es als nächstes mit den Veolia Towers Hamburg und den ROSTOCK SEAWOLVES gegen Teams, die sich in guter bzw. starker Frühform befinden. Wird in Bamberg demnach bald wieder die Rede vom Reset-Knopf sein?