Deutschland unterliegt Frankreich nach Horror-Start
Die deutsche Nationalmannschaft hat das Auftaktspiel der Weltmeisterschaft in China verloren. Eine große Aufholjagd und ein überragender Johannes Voigtmann reichten am Ende nicht.
Erst Horror-Start, dann Riesen-Aufholjagd: Das Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Basketball-WM in China hatte einige Auf uns Abs parat. Am Ende wurde der Kraftakt des DBB-Teams nicht belohnt. Frankreich gewann die Partie mit 78:74.
Fast acht Minuten ohne Punkt
Im ersten Viertel kam die deutsche Mannschaft mit der Defense des Gegners nicht zurecht. Frankreich verteidigte das Pick-and-Roll konservativ; Center und Verteidigungsspezialist Rudy Gobert sank immer tief in die Zone ab. Damit zwangen die Franzosen Dennis Schröder und seine Mitspieler zu Mitteldistanzwürfen aus dem Dribbling. Diese Würfe verfehlten allerdings – teilweise deutlich – ihr Ziel. Während die Verunsicherung des deutschen Teams spürbar zunahm, tankten die Franzosen immer mehr Selbstvertrauen. Auch in der Zone war kein Durchkommen, wo die Deutschen einige Male abgeräumt wurden. Erst nach siebeneinhalb (!) Minuten kam das DBB-Team zum ersten Korberfolg, nach dem ersten Viertel stand es 16:4 für Frankreich.
Auch das zweite Viertel begann aus deutscher Sicht schlecht. Nach fünf schnellen Punkten der Franzosen nahm Henrik Rödl bereits die zweite Auszeit. Danach legte seine Truppe schließlich den Schalter um. Einige Spieler der Zweiten Fünf wie Johannes Voigtmann und Danilo Barthel setzten in der Offense Akzente. Dem DBB-Team gelangen in der Defense einige Stops und auf der anderen Seite einfach Fastbreak-Punkte. Dank eines 13:0-Laufs kam Deutschland wieder auf vier Punkte heran (21:17). Kurze Zeit später gelangen auch Schröder per Dreier seine ersten Punkte.
Doch diese Punkte sollten die letzten der Deutschen vor der Halbzeit sein. In den letzten vier Minuten gelang dem DBB-Team kein weiterer Korberfolg und die Franzosen setzten sich bis zur Pause wieder auf 36:20 ab. Verantwortlich dafür waren Amath M’Baye (13 Pkt in der 1. Halbzeit), Gobert (4 Pkt, 5 Reb, 2 Blk) und Evan Fournier (9 Pkt, 7 Reb). Auf der anderen Seite war Voigtmann mit acht Zählern bester Scorer. Insgesamt traf das Team katastrophal aus dem Feld (7/34 FG; 20,6%) und von hinter der Dreipunktelinie (2/8 3FG; 25%). Mit Schröder, Maximilian Kleber, Robin Benzing und Paul Zipser standen vier der auf dem Papier fünf wichtigsten Scorer des Teams bei eins von 22 aus dem Feld.
Voigtmann bringt DBB-Team heran
Auch den Auftakt des dritten Viertel verschlief das deutsche Team, sodass Frankreich weiter auf 52:28 davonzog. Henrik Rödl brachte früh die Bankspieler Barthel, Robin Benzing und Voigtmann – und die legten in der Folge ein offensives Feuerwerk hin. Letztere beiden versenkten insgesamt fünf Dreier und sorgten dafür, dass der Rückstand von 24 auf acht Punkte schmolz (54:46). Frankreich konterte dann mit Vincent Poirier per And-one, doch danach gelang Schröder ebenfalls ein solches.
Im Schlussviertel stoppten die Franzosen die Blutung und Fournier erhöhte den Abstand per Distanzwurf wieder auf 13 Punkte (68:55). Sieben Minuten vor Spielende wurde das deutsche Team nun zu einer weiteren großen Aufholjagd gezwungen. Diese gelang nicht ganz. Am Ende gewann Frankreich die Partie mit 78:74. Top-Scorer wurde Fournier mit 26 Punkten (8/16 FG), Johannes Voigtmann erzielte 25 Punkte (8/10 FG, 5/7 3FG). Dennis Schröder kam nach schwacher erster Halbzeit noch auf 23 Zähler (7/19 FG) und acht Assists.