Nein, die NBA Lottery war nicht rigged!!
Die letzte NBA Draft Lottery hat Wellen geschlagen. Unnötige Wellen.
Es gibt im Basketball eigentlich so viele Themen, die man behandeln könnte.
NBA. Auch mit kritischem Blick.
DBB. Und die Europameister.
Unter anderem. Man weiß ja kaum noch auszuwählen unter all den Erfolgsgeschichten der diversen DBB-Teams.
WNBA und Satou Sabally, die endgültig auf dem Weg ist, zu einer der besten Spielerinnen der Welt zu werden. Nur dass es die Welt jetzt auch langsam versteht und honoriert.
Honorieren wäre dann auch das Stichwort für die WNBA-Owner in puncto Verträge der Spielerinnen – in einem wachsenden Markt wohlgemerkt.
Dennoch … *seufz*..
Dennoch müssen wir mal über wilde Manipulationsmythen reden, damit das mal endgültig geklärt ist. Denn die letzte Lottery ist, für sich genommen, der in sich geschlossene Beweis, dass da nichts dran sein kann. Man diesen Verdacht endgültig zu den Akten legen sollte – aus guten Gründen.
Ja.
1,8 % Chance auf den ersten Pick war eine kurze News wert. Haben wir auch selber aufgegriffen. Natürlich.
Aber nein.
Nicht, weil dies auf Manipulation schließen ließe, sondern einfach, weil es einfach nur ein irrer Glücksfall war für die Dallas Mavericks.
Und nicht zuletzt Nico Harrison.
Eine Aufklärung und Abrechnung mit Mythen. Und dem Umgang mit jenen.
So viele andere Themen
Die NBA-Saison steht in den Startlöchern. Es gäbe so viel, über das man reden könnte und sollte.
Die Playoffs zum Beispiel noch mal Revue passieren lassen: den Reißbrett-Champion aus Oklahoma samt dem true MVP Sam Presti, den Meister der Herzen aus Indiana, über Haliburtons Physis, sein Game und warum diese Verletzung vielleicht noch ein größeres Problem werden kann für ihn.
Wieso der Unterschied zwischen NBA Regular Season Basketball und NBA Playoff Basketball noch eklatanter war als in den letzten Jahren. Und wieso dies noch immer einen Vorsprung zur Euroleague markiert und beweist.
Die Rückkehr des defensiven Teambasketballs mit gehobener Offense – in eben jenen Playoffs. Read-and-react-Konzepte an beiden Enden des Parketts. Blending Offense.
Die irrwitzige Implosion des Goldstandard-Teams aus Boston. Die völlig deplatzierte Demission von Tom Thibodeau.
Warum Giannis wieder mal als ein Rolemodel und Vorbild aufgetreten ist in den Playoffs. Warum die Cavaliers genau richtig handeln, indem sie am Kader und Coach festhalten.
Man könnte auch mal tiefer in die Materie gehen, wieso die NBA ein komplett aus den Fugen geratenes Geldproblem hat. Es gibt davon nämlich viel zu viel im System – beziehungsweise wird es teilweise fragwürdig eingesetzt und verteilt.
Wilde, retortenartige Expansionspläne, hinein in einen nicht freundlich gesinnten Markt der berechtigten Traditionen. Renditegedankenträger, die den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, treffen auf Traditionalisten, die ihrerseits seit Jahren Chancen ungenutzt liegen lassen.
Kawhi und die noch zu untersuchende Clippers-Problematik als Symptom einer viel tiefer greifenden Krise einer Liga, die Opfer des eigenen Erfolgs wird – auch des Wettmarktes. Und damit geradezu sinnbildlich für die generellen Probleme unserer Gesellschaft steht.
Abkehr von Familien als Team-Ownern hin zu immer mehr intransparenten Wirtschaftskonglomeraten. Die quasi „Disney-isierung“ eines Sports. Der immer absurder werdende Kniefall vor dem schnöden Mammon und Kommerz birgt mehr als genug Stoff für eine kritische Betrachtung.
Oder aber man widmet sich schlicht und ergreifend einem extrem vielversprechenden Rookie-Jahrgang, der wirklich das Potenzial hat, einmal „historische“ Bedeutung zu bekommen – auch wenn dieses Wort komplett überstrapaziert wird in den Medien.
Auch das wäre übrigens mal ein Thema: die vermeintlichen Zwänge und Mechanismen, die aber auch nicht immer freiwillig von den Medien bedient werden.
Und es gibt dann selbstverständlich noch die Team-Analysen zu deren Situationen und dem jeweiligen Ausblick für die kommende Saison. Es ist eine Menge los gewesen in der Offseason.
Aberwitzige Buyouts und Stretches. Teams und (gehobene) Mittelklassespieler, die unter dem CBA ächzen. Myles Turners Wechsel ist besonders bitter. Und das nicht nur für Pacers-Fans, sondern weil er eine Vorahnung zum CBA symptomatisch bestätigt.
Katerstimmungen bei High-Risk-Trading-Clubs der letzten Jahre. Gruß an zum Beispiel die Bucks und Celtics (hier mit Abstrichen, denn immerhin kam ein Meistertitel dabei heraus) und ein kleiner Verweis an unsere Previews über diese Clubs in den letzten beiden Jahren.
Überraschend ist nicht der Kater, sondern dass er sogar noch früher kam, als wir ahnten.
Nun. All das sind wirklich spannende Themen. All dem werden wir uns auch widmen. Manche dieser Themen sind recht aufwändig und müssen mit Bedacht und sorgfältig bearbeitet werden. Medien haben auch eine Verantwortung, nicht einfach so auf Verdacht irgendwas rauszuhauen – „for the clicks …“.
Aber:
Wenn man mitansehen konnte, wie hemmungslos die Verschwörungstheorien nach der letzten NBA Draft Lottery sich geradezu aberwitzig verselbstständigt haben – und zwar nicht nur auf Fan-Ebene, sondern teils auch auf der medialen Ebene, global –, dann will man … nein, sorry … muss man einfach mal damit aufräumen und einiges klarstellen.
Es gibt ja genug berechtigte Kritik an der NBA. Oder spannende Themen. Aber die Lottery gehört nicht dazu. Wirklich nicht. Weil es um die Glaubwürdigkeit der größten Liga der Welt geht.
Eisige Umschläge und Bingobälle
Ja, die Geschichte der NBA-Lotterien ist schon immer auch die Geschichte der Mythen, der Unterstellungen, Vermutungen, der Skepsis. Und das ist auch ok. Man kann skeptisch sein, das ist natürlich jedem erlaubt. Das kann auch einen gewissen Reiz ausmachen.
Und sind wir mal ehrlich:
Wer hat nicht schon mal das David-Stern-Video des wohl bekanntesten Briefumschlages der NBA-Historie auf Rotation geschaltet und sich dabei selber erwischt, zu schauen, ob man irgendwie einen Beweis FÜR oder GEGEN die Theorie der vereisten und/oder angeknickten Ecke des Umschlags findet.
Nein. Auch damals konnten sich das weder Liga, geschweige denn ein Commissioner leisten sowas zu riskieren.
Sowas liegt in der Natur der Menschen. In komplexen Themen oder Situationen suchen wir förmlich die „einfachen“ Lösungen, die komplexe oder gar verrückte Situationen und Ereignisse greifbarer machen.
Damit erlangt man bessere Selbstkontrolle, denn es simplifiziert unseren Alltag.
Als wir noch Säbelzahntiger jagen mussten, war es eine unserer Überlebenshilfen, dass wir unseren mentalen Kurzspeicher – unseren Brain-Cache sozusagen – möglichst frei hatten: für positive Angst, für Aufmerksamkeit und Reaktionsschnelligkeit.
Da ist jede Form der Vereinfachung und Verkürzung aber sowas von willkommen gewesen. Das war bisweilen der kleine, aber doch recht feine Unterschied zwischen abends ein Steak auf dem Tisch haben oder zum Steak zu werden für unsere gut bezahnten Freunde aus der Felidae-Familie.
Nur:
Wir sind keine Neandertaler mehr. Wir müssen nicht auf Daueralarm sein. Wir müssen nicht mehr jagen. Wir dürfen auch gerne mal komplexer denken – oder handeln, verstehen. Die moderne Gesellschaft erlaubt uns dieses. Ermöglicht es uns.
Leider ist es aber auch eben jene moderne Gesellschaft, die uns künstlich unser „Alarmmodus-Defizit“ auffüllt. Es liegt nun mal in und an unserer Natur und den Instinkten, die in uns schlummern. Wenn wir keine Gründe für den Alarmmodus haben, suchen wir sie – oder interpretieren sie in die verschiedensten Dinge hinein.
E-Mails, die abends vom Chef oder Kunden kommen. Der Partner, der „auffällig häufig im Handy scrollt“. Die laktosefreie Milch, die „mal wieder“ ausverkauft ist. Das Frühstücksbrot, das „NATÜRLICH EINS!11!!1!!ELF!!“ wieder mal auf die Marmeladenseite fällt. Oder auch der neue Kollege, der einem „bestimmt“ die Position madig machen will.
Es gibt hunderte Möglichkeiten, in einen Alarmmodus zu kommen. Wir finden da schon was. Manchmal ist der sogar berechtigt.
Ja, der Kollege hat es wirklich auf deinen Posten abgesehen. Das nennt man Hunger. Aber nein, das Brot nennt man Gravitation plus Drehimpuls bei Tischhöhen, die meist recht gleich sind. Warum? Die richten sich nach unseren gängigen Körpermaßen.
Es gibt für manche Dinge eben einfache Gründe – aber eben nicht bei allen Dingen. Wie ist es denn nun bei der NBA Draft Lottery?
Las Vegas Mavericks
Die Dallas Mavericks konnten, trotz lediglich 1,8 % Chancen auf den Gewinn der Lotterie, den ersten Pick holen. Ok.
Wenn man das mitbekommt, ist dies natürlich auch eine News wert. Ok.
Auch sollte, darf und muss man eigentlich diese extrem geringe Chance von 1,8 % nennen. Schließlich wurden diese 1,8 % eher durch Zufall erreicht.
Kyrie Irvings Verletzung. Anthony Davis’ Verletzung. Und noch mehrere andere Rollenspieler mit ebenfalls relativ heftigen Verletzungen – alle mittel bis spät in der Saison. Bei einem der aktuell bestbesetzten Teams der Liga.
Dass ausgerechnet diese Mavericks überhaupt Anteil an der Lotterie hatten, war ein völlig unvorhergesehenes Ereignis.
Daher sind diese 1,8 % Chance ein wichtiger Teil dieses Kontextes. Dies kann, nein, muss man also auch benennen. Ok.
Was dann aber daraus gemacht wurde … oh boy, … das war nicht ok.
Aus unserer Sicht, als wir diese News gedroppt haben, war dies für uns schlicht deswegen eine News wert, weil Dallas unglaubliches Glück hatte. Nico Harrisons Job quasi in dem Bruchteil einer Sekunde fürs Erste gerettet wurde.
Das gleiche Team, der gleiche GM, die gleiche Owner-Familie, die nur wenige Monate zuvor den wohl katastrophalsten Trade der NBA-Geschichte förmlich durchgedrückt hatten – entgegen jeglichem Sachverstand im Grunde.
Danach Luka Dončić öffentlich – wenn auch in der Sache nicht unberechtigt, aber in der Form eben völlig neben der Spur – durch den Kakao gezogen hatten. Diskreditiert hatten. Geradezu rufschädigend agiert haben, um die eigenen Unzulänglichkeiten im Managing des Kaders zu überdecken.
Dass ausgerechnet DIESE Mavericks eben jenes Glück hatten – DAS war die News. Das war ja eigentlich auch genug der „Sensation“.
Was aber daraus von vielen gemacht wurde, hat uns danach die Sprache verschlagen.
Kurzform:
Alles ist Betrug. Die Lakers haben hinter den Kulissen mit ihrer „Macht“ dafür gesorgt, dass man den besten Top-5-Spieler unter 26 Jahren bekommt. Dallas hat dafür Cooper Flagg versprochen bekommen, ergo den ersten Pick im Draft 2025.
Ja, und eigentlich wollen die Owner wegen ihrer Glücksspiel- und Las-Vegas-Historie sowieso die Franchise nach Las Vegas verlegen. Oder in Texas eine Gambling-Lizenz. Eins von beiden.
Das muss man wirklich erst mal sacken lassen. Recht ungläubig konnte man quer durch Kommentarspalten, Social-Media-Kanäle – ob nun privater Fans oder auch Medien – diese oder Derivate dieser Story beobachten. Wow.
Lachen oder weinen?
Die eigentlich recht simple Wahrheit – nämlich dass Dallas unverschämtes Glück hatte, was ja an sich schon eigentlich „Sensation“ genug wäre – hat vielen einfach nicht gereicht als Sensation.
Wurde erst verkompliziert mit einer Verschwörung „von denen da oben“ und dann wieder auf eine simple Formel zurückgebrochen: der Las-Vegas-Mavericks-„Intrige“ sozusagen. Weil … ja, SO sieht eine Sensation aus.
Dass man bei Dingen, die man schwer greifen kann, solche Simplifizierungen sucht – verständlich. Kann passieren. Nur sind diese eben manchmal nicht zulässig. Gar gefährlich? Woran lag also diese an Hysterie grenzende Meme-Kultur?
Weil das Verständnis für die Lottery fehlt – der Eigenheiten jener. Wir haben in all der Zeit genau von einem Journalisten mitbekommen, dass der mal die Lottery dargestellt hat, wie sie ist. Wir haben natürlich auch gut etwas übersehen können. Aber bei einem wissen wir es mit Sicherheit.
Das „schwer greifbare“ Mysterium der 1,8 % ist nur dadurch schwer greifbar, weil man Folgendes ausblendet:
Es ist eine Lotterie! Der Name an sich sagt es schon aus. Man weiß nie, wer die gewinnt, und solange man irgendwie eine Aktie da drin hält, kann man auch gewinnen.
Diverse, aufeinander aufbauende und ineinandergreifende Sicherheitsmechanismen verhindern Manipulation.
Warum?
Milliardäre.
Stehen überhaupt nicht darauf.
Wenn andere Milliardäre Geld verdienen.
Das eigentlich ihnen selber „zusteht“ – z. B. in Form eines Top-Rookies, der ihre Franchise sportlich und damit meist eben auch im finanziellen Wert nach oben helfen kann.
Also wird da alles überwacht und doppelt abgesichert. Würde einer der Milliardäre glücklich gemacht werden durch Manipulation, wären 29 andere sehr, sehr unglücklich.
Und unglückliche Milliardäre machen wiederum sehr, sehr viele Anwälte glücklich, die sehr,sehr reich werden bei diversen Klagen, die dann geführt werden müssten.
Da aber eigentlich niemand Anwälte mag (let’s be real … sorry …), haben sich diese Milliardäre darauf verständigt, dass eben KEINER manipulieren kann. Fair ground für alle.
Nein, da kann auch kein Commissioner Silver, der Angestellte aller 30 Owner, etwas vorbeimanövrieren.
Milliardäre – will man nicht zum Feind haben. Auch er nicht. Gerade er nicht.
Welche Mechanismen sind das denn?
– Keine Ziehung über einzelne, per Hand gezogene Objekte. Es gibt eine Liste an vier-stelligen Codes – 1000 Codes an der Zahl. Jedes Team bekommt eine x-Anzahl an Codes, gemäß der Prozente die sie haben dürfen, sollen anhand der Tabellenplatzierungen.
Diese Liste wird erst vor Ort ausgegeben! Dann werden über eine simple und doch wieder auch gar nicht so simple Apparatur diverse und identische Bingo-Bälle mit einer Ziffer von 1–14 gezogen.
Diese vier-stellige Reihenfolge dieser zufallsbasiert gezogenen Bälle ergibt dann die Reihenfolge, die man unter den 1000 Kombinationen ablesen kann. Dann hat man den Sieger.
Man müsste also eine Maschine manipulieren – und/oder 14 Bingo-Bälle, zumindest jene, die man bräuchte. Unter den Augen aller Anwesenden. Oder durch … ja, was eigentlich? Voodoo? Magie? Wie genau soll man sich das vorstellen? Wie soll das klappen? Also rein physikalisch?
Wenn man die Bingo-Bälle nämlich manipulieren würde, würde bei jeder der folgenden Ziehungen auch wieder die gleiche Kombination herauskommen. Das würde in Sekunden auffliegen.
– Die Ziehung ist in einem separaten, abgeschlossenen Raum mit wenigen Teilnehmern und wenig technischem Equipment. Dieses Equipment könnte nämlich theoretisch zur Manipulation genutzt werden.
– Aufsicht durch Wirtschaftsprüfer, deren beste Kunden Milliardäre sind und deren Kernkompetenz ein guter Ruf ist.
Nach der Ziehung bleiben alle isoliert, damit keiner die News leaken kann. So weit, so gut.
High Risk, Low Reward
Man kann sich sicher sein:
Auch wenn er zur Objektivität verpflichtet ist, gibt es eine Person, die diesen Ausgang der Lotterie am allermeisten als negativ empfunden haben dürfte – Adam Silver.
Denn er wird genau gewusst haben, dass jetzt wieder dieses Fass aufgemacht werden wird. Wie schon David Stern einer der Ersten gewesen sein könnte, der sofort die Praxis der von Hand gezogenen Umschläge intern direkt kritisiert haben dürfte.
Warum?
Weil damit die Integrität des Produkts infrage gestellt werden könnte. Es ist „egal“, ob Patrick Ewing nach New York geht oder Cooper Flagg nach Dallas – oder ein Derrick Rose nach Chicago, Hometown Hero hin oder her.
Wenn das „Produkt“, nämlich der Sport oder die Liga, in Zweifel gezogen wird, dann steht der ganz große Payday in Gefahr – der mit den Sendern. Wenn Zuschauer die NBA wegen solcher vermeintlichen Integritätsmängel vor dem TV ignorieren oder ausbleiben in der Halle.
Dann kostet das Unsummen. Allesamt verlieren. Daran hat absolut niemand Interesse – kein Spieler, kein Funktionär. Einfach niemand. Wozu sollte man so ein enormes Risiko eingehen, für eine temporär „besser“ aufgestellte Franchise?
Um mal in die Rolle des Advocatus Diaboli zu schlüpfen
Wenn man einem Team der letzten Lotterie hätte etwas zuspielen wollen – nur mal theoretisch –, welche wäre das gewesen? Dallas? Einer damals geradezu unbeliebten Franchise im Selbstauflösungsmodus? In einem zwar nicht kleinen, aber auch nicht riesigen Markt?
Oder hätte man dann nicht doch eher die Franchise genommen, die bis heute noch von der Jordan-Ära zehrt, die sportlich völlig in der Versenkung ist, mit einem lausigen Owner, aber eben auch in einem der mit Abstand größten Märkte der USA?
Eine der bis heute zugkräftigsten Marken der NBA, und trotz aller sportlicher Irrelevanz bis heute sogar noch in den Top 5–10 der Merchandise Revenues.
Viele tragen diese Marke sogar, ohne überhaupt zu wissen, dass es sich hierbei um eine Sportmarke handelt – geschweige denn, welches Team, ja sogar welchen Sport es betrifft.
Wenn man also wirtschaftliche Gründe hätte, wäre Chicago mit den Bulls die logische Wahl gewesen. Wenn dieses Team mal wieder erfolgreich wäre, würden fast alle in der Liga davon profitieren.
Die Einzelmanipulationstheorie greift nicht, weil man sich 29 andere Milliardäre zum Feind machen würde. Die gemeinschaftliche Manipulation greift auch nicht, weil schlicht das falsche Team die Lotterie gewann.
Die letzte Draft Lottery ist kein Hinweis auf Manipulation.
Sie ist der in sich, sich selbst tragende Beweis dagegen!
Zahlenspielereien
Ja, all diese ganzen Taschenspielertricks mit den Zahlen.
Die Chance darauf, dass Dallas mit 1,8 % und gleichzeitig die Spurs mit ihren 6 % dann auf der Position zwei landen, ist xyz % hoch.
Dann noch, dass in den Vorjahren Team X zusätzlich mit den Wahrscheinlichkeiten Y auf Platz Z landet. Also wenn man ja das alles zusammenrechnen würde, käme man auf 0,00xyz % Wahrscheinlichkeit dafür.
So funktioniert das aber nicht mit den Wahrscheinlichkeiten. Das ist „schlechtes Studiendesign“, würde man an einer Universität sagen. Man muss, wenn, jede Lotterie für sich selber als Einzelereignis nehmen. Alles andere ist schlicht schon in der Theorie verkehrt.
Wer jetzt noch immer Zweifel hat:
Ja, es ist ein Tool aus dem Fantasy-Sports-Bereich. Deswegen ist es ja nicht gleich unbrauchbar. Wir nutzen es bei diversen Gelegenheiten.
Ein Lottery-Generator – weitaus simpler als die 1000 Kombinationen mit vierstelliger Codeziffer und Bällen von 1–14.
Aber man kann auch hier gewichtete Ziehungen mal durchsimulieren:
Bingo-Bälle vergeben, von Team 1 bis Team 30 selber aussuchen, wie viele Bälle jedes Team erhält, und dann einfach mal die Ziehungen circa 40-mal durchführen.
Die Anzahl der Lotterien mit vermeintlichen „verrückten“ Ziehungen notieren und das gern mal abgleichen mit der Anzahl der historischen NBA Draft Lotterien mit „verrückten“ Ausgängen.
Wenn man das ca. 100–1000 Mal macht, hat man eine belastbare Querdatenlage.
https://www.fantasydraftlottery.com
Spoiler:
Spart es euch. Diese Datenlage wird nur eines aussagen können:
Es ist eine Lotterie. Solange man auch nur einen von 1000 Bällen im Spiel hat, kann man sie auch gewinnen – egal, wie „niedrig“ die Chancen stehen. Sowas passiert eben nun mal in einer Lotterie.
Genauso wie Hai-Angriffe.
Blitzeinschläge in Menschen.
Lotteriegewinne (… sogar der Name spoilert es doch!).
Die passieren ebenso.
Und mit weit weniger als 1,8 % Chance darauf.
Der einzige Unterschied:
Die Leute, denen das passiert, traden vorher nicht Luka Dončić zum Spottpreis weg und setzen eine Franchise in Flammen.
Das ist aber auch schon alles an Unterschied.