Start-Ziel-Sieg gegen Oldenburg: München holt sich den Pokaltitel
Nach einer vergangenen Saison ohne Titel gewinnt der FC Bayern München den ersten der aktuellen Spielzeit. Im BBL-Pokalfinale bezwingen die Bayern den Gastgeber Oldenburg.
Ein Drehbuchautor hätte wohl keine bessere Fortsetzung zu Papier bringen können. Als 2015 das TOP FOUR zuletzt in Oldenburg ausgetragen wurde, zogen die Donnervögel ins Finale ein und standen sich dort einem von Andrea Trinchieri trainierten Team gegenüber. Diese Mannschaft, damals Brose Bamberg, hatte sich im Halbfinale – und dem vermeintlich „vorgezogenem Endspiel“ – gegen ALBA BERLIN durchgesetzt.
So waren auch die Voraussetzungen acht Jahre später, beim Pokalfinale 2023 zwischen den EWE Baskets Oldenburg und dem FC Bayern München. Diesmal änderten die Münchener und Trinchieri aber den Schlussakt: Durch einen 90:78-Erfolg holten sich die Münchener den Pokaltitel, dabei lagen sie kein einziges Mal zurück.
Wie im Halbfinale waren die Münchener überlegen, konnten sich aber nicht so deutlich absetzen, wie man den Eindruck gewinnen konnte. Die Bayern leisteten sich zu viele Ballverluste, bei Oldenburg drehte neben DeWayne Russell auch Trey Drechsel auf. Doch dank der deutlich besseren Dreierquote (53,9% 3FG; Oldenburg: 23,1% 3FG) ging die Trinchieri-Truppe mit einer 43:35-Führung in die Kabine.
Mit einem 10:1-Auftakt starteten die Münchener besser in die zweite Hälfte und setzten sich auf bis zu 17 Zählern Differenz ab. Die Oldenburger kamen zwar zurück, aber nie so richtig nah dran. Zu tief und offensiv zu ausgeglichen waren die Bayern. Vor allem Vladimir Lucic, Nick Weiler-Babb und Corey Walden setzten im Schlussabschnitt Akzente. Weiler-Babb wurde zum wertvollsten Spieler des Pokal-Turniers gekürt.
Bayern schlägt Berlin mit den eigenen Waffen, Oldenburg holt Rückstand auf
Im Halbfinale hatten die Bayern Titelverteidiger ALBA BERLIN mit 83:77 ausgeschaltet. Cassius Winston erzielte elf seiner 21 Punkte im vierten Viertel, dort lieferte auch Center Freddie Gillespie (7 Pkt, 11 Reb, 3 Stl, 2 Blk) wichtige Aktionen. Die Bayern schlugen in der ersten Hälfte die Berliner mit der eigenen Waffen und waren im Schnellangriff effizienter als die Albatrosse. Für gewöhnlich agieren die Bayern als eines der langsamsten Teams. Defensiv forcierten sie 21 Ballverluste und ließen bis auf dem überragenden Jaleen Smith (31 Pkt, 7/13 3FG) keinen Berliner in den Rhythmus kommen.
Nach zehn Endspielteilnahmen auf nationalem Parkett in Serie, Playoffs und Pokal eingerechnet, standen die Berliner nun nicht in einem Finale. Das war zuletzt in der Saison 2016/17 der Fall gewesen.
Davor hatten am Samstag die Oldenburger durch einen 92:86-Erfolg über die MHP RIESEN Ludwigsburg das erste Finalticket gelöst. Wie schon im Duell der Hauptrunde holten die Oldenburger einen zweistelligen Rückstand auf: Zu Beginn des dritten Viertels lagen sie mit 16 Zählern Differenz zurück. Schulterte DeWayne Russell (26 Pkt, 5 Reb, 8 Ast) sein Team über die gesamte Partie, übernahm in der Schlussphase Trey Drechsel: In den letzten zweieinhalb Minuten narrte der Flügelspieler dreimal per Cut den in der ersten Hälfte überragenden Ludwigsburger Jhonathan Dunn, per And-One sorgte Drechsel 29 Sekunden vor Schluss für die Entscheidung.