Ulm holt seinen ersten Meistertitel und schreibt BBL-Geschichte
ratiopharm ulm ist Deutscher Meister 2023. Der Hauptrundensiebte bezwingt in der Finalserie die Telekom Baskets Bonn mit 3-1 und schreibt mit dem Titel BBL-Geschichte.
Als erster Hauptrundensiebter der 56-jährigen BBL-Geschichte den Titel geholt, dabei den Ersten, Zweiten und Dritten rausgeworfen – was nebenbei der amtierende Champions-League-Sieger, amtierende Meister und amtierende Pokalsieger ist: ratiopharm ulm gewinnt nicht nur seine erste Meisterschaft, sondern sorgt für den größten Upset der BBL-Geschichte!
Durch einen 74:70-Heimerfolg im entscheidenden vierten Spiel gegen die Telekom Baskets Bonn gewannen die Ulmer die Finalserie mit 3-1, Anton Gavel holte in seinem ersten Jahr als Erstliga-Cheftrainer direkt den Titel. „Wir sind überglücklich, als Siebter den Ersten, Zweiten und Dritten rausgeschmissen zu haben“, sagte Gavel bei Magenta Sport zum Titel. „Wir haben vor allem in den Playoffs immer an uns geglaubt. Die Jungs haben viel Herz, Charakter und dicke Eier gezeigt.“
Mit 25 Punkten und acht Assists überragte Yago dos Santos, der Brasilianer wurde zum Finals-MVP gekürt. Was Gavel an der Seitenlinie ist, verkörpert dos Santos auf dem Parkett: Denn es war seine erste Saison in Europa.
18:0-Auftakt ins vierte Viertel als Schlüssel
Die Ulmer konnten in der ersten Hälfte im Schnellangriff nicht so brillieren wie in der dritten Partie, dafür übernahm Yago dos Santos. Vor allem in der Phase eines 11:0-Laufs drehte der Spielmacher auf. Eine 38:27-Führung konnten die Bonner durch einen 10:0-Lauf ihrerseits fast noch egalisieren. Dabei bekam Bonn von der Bank Impulse, allen voran dank Sebastian Herrera.
Nach der Pause erwachte TJ Shorts (in der Mitteldistanz), die Bonner verteidigten zudem stärker und hielten Ulm im dritten Viertel bei acht Punkten. So hatten die Gäste das Spiel gedreht – doch die Ulmer Antwort folgte durch einen 18:0-Auftakt in den Schlussabschnitt prompt! Erst nach sechs Minuten punkteten die Gäste das erste Mal, da hatte sich Ulm auf 69:59 abgesetzt. Durch Shorts kam Bonn zwei Minuten vor Schluss auf 69:72 heran – drehen konnten die Bonner die Partie aber nicht mehr, auch wenn Ulm etwas wackelte.
Schwanken wird fortan Ulm – und die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte feiern. Trauern wird Bonn, trotz des Titels in der Champions League in dieser Saison: Denn in den BBL-Finals reichte es auch im sechsten Anlauf nicht zur ersten Meisterschaft.