#11

Die Indiana Pacers wählen:

Willie Cauley-Stein

  • Kentucky Wildcats, C
  • Klasse: Junior
  • Größe, Gewicht: 213cm, 109kg
  • Geburtstag: 1993-08-18
  • Stats: 8,9 PPG, 6,4 RPG, 1,7 BPG, 57,2 FG%, 61,7 FT%, 25,9 MPG
  • Vergleich: Tyson Chandler

Auf einen Blick

Stärken:

Länge, Athletik, Shot-Blocking, defensive Vielseitigkeit

Schwächen:

Offensiv-Skills, Wurf, Potential

Draft-Profil

Stärken:

„What you see is what you get!“ Während eine Vielzahl seiner Kollegen aus der diesjährigen NBA-Draftklasse mit Fragezeichen bezüglich ihrer spielerischen Entwicklung behaftet sind, weiß man im Fall von Willie Cauley-Stein ziemlich genau, welche Art von Basketballspieler man sich mit ihm in sein Team holt – einen lupenreinen Defensivspezialisten. Dabei erscheint der 21-Jährige Pivot wie gemacht zu sein für das (defensive) Spiel in der NBA. Der athletische Big-Man knackt die magische Marke von sieben Fuß, ist sehr agil und verfügt über eine außerordentlich gute laterale Geschwindigkeit.

Alle diese Attribute machen Cauley-Stein zu einem überragenden Verteidiger im Pick-and-Roll, der jegliche Verteidigungsvarianten dieses Basis-Spielzugs beherrscht. Der Big-Man ist schnell genug, um bei einem etwaigen Switchen auch vor dem ballführenden Spieler zu bleiben und den Drive effektiv zu stören. „WCS“ beherrscht das „Hedge and Recover“ fast perfekt und kann dank seiner Mobilität kurzzeitig am Perimeter verteidigen, ehe er wieder die Zone versperrt. Seine Stärken als Pick-and-Roll-Verteidiger lassen Cauley-Stein zu einem begehrten Big-Man im NBA-Draft werden, da die General Manager sich nach mobilen „Sevenfootern“, die sowohl am Perimeter als auch in Korbnähe verteidigen können, die Finger lecken.

Neben seinen Qualitäten als Pick-and-Roll-Verteidiger ist Cauley-Stein aufgrund seiner Kombination aus Länge und Agilität auch ein begnadeter Shotblocker und Help-Defender. In der vergangenen Spielzeit stach „WCS“ aus der historisch guten Teamverteidigung der Kentucky Wildcats nochmal als individuell bester Verteidiger heraus, der die gesamte NCAA bei den Defensive Win Shares anführte (3,4) und das zweitbeste Defensiv-Rating verbuchte (80,0).

In der Offensive ist Cauley-Stein ein Inselbegabter, der hauptsächlich von seiner Athletik lebt und über Ringniveau punktet. Dass der Big-Man seine Freiwurfquote seit seiner ersten College-Saison sukzessiv verbessern konnte (von 37,2% über 48,2% hin zu 61,7%), deutet zumindest daraufhin, dass ihm nicht jegliches Wurfgefühl abgeht und „Hack-a-Willie“ kein probates taktisches Mittel werden dürfte.

Schwächen:

So begnadet Cauley-Stein auch in der Defensive agieren mag, im Offensiv-Spiel ist der Big-Man nahezu unbrauchbar. Für Post-Ups im Lowpost magelt es „WCS“ an Kraft, Technik und Fußarbeit und über einen effektiven Wurf aus der Mitteldistanz verfügt der 21-Jährige ebenfalls nicht. Als zum Korb abrollender Big-Man kann Cauley-Stein natürlich effektiv sein und seine athletischen Vorteile gewinnbringend einsetzen, doch kein Coach der Welt wird aus ihm noch einen versierten Offensivspieler machen können. Ähnlich wie Nerlens Noel, mit dem Cauley-Stein in der NCAA-Saison 2012/13 gemeinsam in der Zone der Kentucky Wildcats patrouillierte, verfügt „WCS“ lediglich über das Potential zu einem guten bis sehr guten „One-Way-Player“ in der NBA heranzureifen, der im schlimmsten Fall seiner Mannschaft in der Offensive mehr schadet, als das er ihr in der Defensive hilft.

Nach drei Spielzeiten in der NCAA und einem Alter von 21 Jahren (Cauley-Stein wird sogar noch vor seinem NBA-Debüt zum 22. Mal die Geburtstagskerzen auspusten dürfen) ist in der spielerischen Entwicklung von „WCS“ nur noch begrenzt Luft nach oben vorhanden. Die Stärken, aber auch die Schwächen sind bei dem „Sevenfooter“ klar umrissen. Mit dem Begriff „Upside“ lässt sich bei Cauley-Stein nicht wirklich argumentieren, sodass viele NBA-Entscheider sich bei der Draft davor scheuen könnten, ihren hohen Pick für den Defensivspieler Cauley-Stein aufzubringen. Auch wenn er das Potential dazu besitzt sich am defensiven Ende des Spielfelds zu einem Rollenspieler auf elitären Niveau zu entwickeln.

NBA-Vergleich: Tyson Chandler

Der Vergleich mit Tyson Chandler kommt für den zukünftigen NBA-Spieler Cauley-Stein einem „Best-Case“-Szenario gleich. Im Optimalfall kann „WCS“ mit seiner defensiven Vielseitigkeit ebenfalls einen vergleichbaren positiven Einfluss auf die Verteidigungsarbeit der gesamten Mannschaft nehmen wie es Chandler seit Jahren nimmt. Cauley-Stein benötigt für den Kampf unter den Brettern sowie bei der Eins-gegen-eins-Verteidigung im Lowpost noch etwas Muskelmasse, doch als defensivorientierter Big-Man erscheinen die Vergleiche mit dem „NBA-DPOY“ von 2012 zulässig zu sein.

Video:

Wusstest du schon, dass Willie Cauley-Stein...

...nach seinem letzten Jahr an der High-School auch eine vielversprechende College-Karriere als Football-Spieler prophezeit wurde, ehe er sich endgültig für den Basketballsport entschied?

...bei dem NCAA-Finale 2014 aufgrund einer Beinverletzung zum Zuschauen verdammt war?

Autor: Torben Adelhardt