#7

Die Denver Nuggets wählen:

Justise Winslow

  • Duke Blue Devils, SG/SF
  • Klasse: Freshman
  • Größe, Gewicht: 201cm, 104kg
  • Geburtstag: 1996-03-26
  • Stats: 12,6 PPG, 6,5 RPG, 2,1 APG, 48,5 FG%, 41,4 3P%, 29,1 MPG
  • Vergleich: Jimmy Butler

Auf einen Blick

Stärken:

Physis, Athletik, Intensität, Defense

Schwächen:

Sprungwurf, Ballhandling, Mitteldistanzspiel

Draft-Profil

Stärken:

Justise Winslow gehörte aus Draft-Sicht zweifellos zu den größten Gewinnern der March Madness. Denn während er im Duke-Angriff zuvor meist eine untergeordnete Rolle eingenommen hatte, offenbarte Winslow ungeahnte offensive Fähigkeiten. So zeigte er nicht nur einen verbesserten Wurf, sondern setzte auch kreative Impulse. Dass der 19-Jährige zudem ein erstklassiger Finisher im Fastbreak und im Zug zum Korb ist, war ohnehin längst bekannt. Denn dort kann Winslow seine Vorteile ausspielen: seinen außerordentlich kräftigen und bulligen Körper, seine zumeist überlegene Größe und auch seine Athletik und Sprungkraft.

Diese erstklassigen Voraussetzung weiß Winslow jedoch insbesondere in der Verteidigung zu nutzen, wo sicherlich seine größte Stärke liegt. Dort lässt er sich nicht herumschubsen und bewegt gut seine Füße, sodass er zwischen Mann und Korb bleibt. Gleichzeitig weiß er, wann er nach dem Ball greifen kann und wie er auf der Helpside zu stehen und auszuhelfen hat, ist also eine echte Pest für den Gegner.

Auch offensiv profitiert Winslow von seinem Spielverständnis, indem er sich und seine Fähigkeiten nicht überschätzt und nicht rücksichtslos spielt, sondern uneigennützig und achtsam. Seine körperliche Überlegenheit gegenüber anderen Guards nutzt er auch beim Rebound, die er nicht nur am eigenen, sondern besonders gut auch am offensiven Brett abgreift. Häufig kommt er aus dem Backcourt für Abpraller in die Zone geflogen, wo er keinen Kontakt scheut. Somit ist Winslow ein Allrounder, kann intelligent mehrere Positionen spielen und verteidigen, Löcher stopfen und konstant hart spielen.

Schwächen:

Allen guten Ansätzen zum Trotz liegen Winslows größte Schwäche auf der offensiven Seite des Spielfelds. Zum Punkten verlässt er sich zumeist auf seine Kraft und Schnelligkeit; den Floater an der Zone oder den feinen Touch in Korbnähe muss er noch weiterentwickeln. Auch zum Kreieren hat er nicht viele Bewegungen, um seinen Gegenspieler loszuwerden, wenngleich er bei Duke stellenweise bereits das Gegenteil beweisen konnte. Diese Entwicklung gilt es fortzusetzen und zu stabilisieren.

Sein Sprungwurf ist verbessert, was sich auch an seiner beachtlichen Dreierquote von 41,1 Prozent zeigt - gleichauf mit Top-Schütze D'Angelo Russell. Doch während der im Schnitt 6,6-mal pro Spiel von außen abdrückt (und das häufig aus dem Dribbling), sind es bei Winslow nur 2,8 Versuche. Wenn Winslow auf dem NBA-Level ein Leistungsträger werden will, muss er seine positive Entwicklung als Sprungwerfer fortsetzen. Winslows Leidenschaft und Vielseitigkeit allerdings sollte ihm eine lange NBA-Karriere sichern, ein wertvoller Rollenspieler für ein Playoff-Team kann er allemal sein.

NBA-Vergleich: Jimmy Butler

Auch Jimmy Butler war zu College-Zeiten vor allem für seine athletischen Fähigkeiten, seinen Einsatz und seine Defense bekannt, entwickelte sich jedoch in Chicago zu einem echten "Two-way Player" und All-Star. Dass Winslow dieses Niveau erreicht, ist natürlich nicht gesagt, doch körperlich, athletisch, spielerisch und auch in Sachen Mentalität sind Ähnlichkeiten deutlich erkennbar. Im Vergleich zum gleichaltrigen Butler hat Winslow sogar einen Vorsprung.

Video:



Wusstest du schon, dass Justise Winslow…

... der Sohn von Houstons Basketballlegende Ricke Winslow (Mitglied der Phi Slama Jama) ist?

... bei den U17-Weltmeisterschaften 2012 mit dem Team USA Gold gewann?

... mit den Duke Blue Devils die College-Basketball-Meisterschaft 2015 gewann?

... hoch springen kann? Bonusvideo: https://vine.co/v/O1aI2xIBePH

Autoren: Johannes Goedeking & Björn Lehmkühler