Playoff-Auftakt: Nürnberg besiegt Trier deutlich

Nach Jahren des Neuanfanges im Nürnberger Basketball ist das fast Unmögliche wahr geworden; Die Falcons haben sich mit berauschendem Basketball als Tabellendritter für die Playoffs qualifiziert. Und dort dominierten sie im ersten Spiel auch gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier.

von Sebastian Lucas

Im Fokus der Playoff-Serie stehen zwei Schlüsselspieler. Auf der Seite der Gastgeber ist es Ishmail Wainright. Ein richtiger Allrounder, der seine Fähigkeiten auf beiden Seiten des Feldes zeigt. Auf der anderen Seite ist es der Trier Routinier Jermaine Bucknor, der sein Team hauptsächlich durch sein Scoring und seine Erfahrung trägt.

Der Beginn des Spiels im Zelt am Flughafen gehörte allerdings den Gästen aus Trier. Die Gladiatoren starteten mit mehr Aufmerksamkeit in der Defensive und einer variablen Offensive. Die Trierer Big Men wurden am Brett stark von Geburtstagskind Kevin Smit und Kelvin Lewis eingebunden. Gleichzeitig konnten die Guards immer wieder erfolgreich zum Korb ziehen oder aus der Distanz treffen. So sah sich Nürnbergs Coach Ralph Junge früh zu einer Auszeit gezwungen. Nach diesem kurzen Gespräch agierten die Hausherren weitaus physischer und kämpften sich zurück in die Partie. Das erste Viertel ging jedoch durch einen eiskalten Dreier vom Routinier Bucknor mit 23:22 an die Gladiatoren.

Junge Deutsche treiben Nürnberg an

Und was wurde aus dem zuvor angesprochenen Duell der Schlüsselspieler im ersten Viertel? Das wurde von Coach Junge vorläufig beendet, da Wainright in den ersten Minuten eher unkonzentrierte agierte. Doch die Falcons konnten auch ohne ihren Schlüsselspeler das Spiel zu Beginn des zweiten Viertels drehen. Da die jungen Deutschen und die beiden Importspieler Parker und Kent wesentlich konzentrierter agierten und mit ihrer Defensive Trier vor vielen Problemen stellten. Für die spektakulären Höhepunkte sorgte Marvin Omuvwie – seine einzigen Punkte im Spiel – und was für welche! Ein Putback-Dunk zu Beginn des Viertel und ein krachender Alley Oop mit viel Hangtime wenig später, sorgten für Begeisterung unter den Zuschauern. In der Zwischenzeit kehrte ein wie ausgewechselt wirkender Wainright zurück, der das Nürnberger Spiel belebte. In der Defensive stellte er Bucknor langsam aber sicher aufs Abstellgleis. In der Offensive scorte er und gestaltete das Spiel weitaus variabler, sodass immer öfter die freien Schützen in der Ecke gefunden wurden. Nutznießer war in dieser Phase vor allem der wiedergenese Sebastian Schröder. Zur Halbzeit stand es demnach verdient 50:37 für die Hausherren.

Auch nach dem Pausentee machten die Franken dort weiter, wo sie aufgehört hatten – mit einer starken Defensive und einer variablen Offensive angeführt von Allrounder Wainright. Den Trierer Schlüsselspieler hatte der 24-Jährige inzwischen komplett kalt gestellt hat. Die Gäste versuchten sich zwar wieder in Schlagweite zu bringen, doch die Falcons erstickten jeglichen Versuch im Keim und bauten stattdessen die Führung aus stattliche 27 Punkten aus. Das fast ausverkaufte Zelt im Eventpalast schaukelte sich stimmungstechnisch in neue Sphären – kurzfristig konnte daher die Befürchtung auftreten, dass der Flugverkehr auf dem benachbarten Rollfeld beeinträchtigt werden könnte.

Nürnberg oben auf, Trier resigniert

Die Geschichte des letzten Spielabschnitts ist schnell erzählt. Die jungen Falcons spielten das Spiel im Stiele einer routinierten Spitzenmannschaft zu Ende. Die knapp 100 mitgereisten Trierer Fans hatten in der Zwischenzeit resigniert und wohnten dem Geschehen fassungslos bei. Auch Triers Coach Christian Held schonte seinen Schlüsselspieler Bucknor. Nürnbergs Übungsleiter tat selbiges mit Wainright, der in 20 Minuten 20 Punkte auflegte. Hochverdient endete das Spiel mit 92:74 für die Nürnberger, die damit 1-0 in Führung gehen. Bereits am Mittwoch kommt es in der Arena Trier zum Wiedersehen der Teams.