Die Zukunft des deutschen Basketballs?

Wie sieht die Welt nach der Coronapandemie aus? Was kommt nach Corona und COVID-19? Welche Folgen hat das Virus auf die gesellschaftliche Ordnung, konkret auf die Kulturlandschaft und die Sportwelt? Fans fragen sich: Wie steht es um den Basketball in Deutschland? Eine Suche nach Antworten.


Chris Schmidt, Geschäftsführer des ProA-Ligisten Kirchheim Knights spricht über die Krise und deren Auswirkungen auf Sport1:

„Es ist klar, dass es vor allem auf den Geldmarkt im Basketball erhebliche Auswirkungen hat. Es wird weniger Geld im Umlauf sein, dementsprechend werden die Gehälter sinken und auch die Rahmenbedingungen werden sinken.“

Chris Schmidt, Geschäftsführer der Kirchheim Knights (ProA)

Mit wie vielen Teams kehrt die BBL zurück?

Dr. Stefan Holz, Geschäftsführer der easyCredit BBL, wird in der BILD-Zeitung zitiert:

Wir stehen vor einem Dilemma. Wir haben zu dieser Saison den Mindest-Etat von zwei auf drei Millionen Euro erhöht, das war ein wichtiger Schritt. Senken wir das wieder? Wenn ja, wirft das die Liga und ihre Entwicklung um Jahre zurück. Wenn nein, dann bin ich mir nicht sicher, ob wir in der nächsten Saison alle Klubs wiedersehen werden.

Dr. Stefan Holz, Geschäftsführer der easyCredit BBL

Die MBC Syntainics aus Weißenfels starten eine Crowdfunding-Aktion „Gemeinsam für die Wölfe“, um 85.000 Euro über einen Zeitraum von vier wochen zu sammeln. Mit dieser Summe soll der erstklassige Bundesligastandorts Weißenfels gesichert werden.

Wir sind momentan weit entfernt von Normalität. […] Mit der Crowdfunding-Aktion wollen wir Menschen eine Plattform geben, welche einen erheblichen Teil zu unserer Existenz in der Basketball Bundesliga beitragen soll. Wir haben jetzt gemeinsam die Chance uns alle zum MBC zu bekennen und zusammen aus der Krise heraus zu arbeiten.

SYNTAINICS MBC-Geschäftsführer Martin Geissler

Die Trainingshalle von Brose Bamberg wurde für 14 Tage gesperrt, auch der Kraftraum darf nicht mehr betreten werden.

Die Hamburg Towers erhalten eine Ausnahmegenehmigung vom Gesundheitsamt Hamburg, um individuell oder in kleinen Gruppen in ihrer Arena trainieren zu dürfen.

2. Liga beendet Saison mit sofortiger Wirkung

Die 2. Basketball Bundesliga hat den Spielbetrieb eingestellt und die Saison 2019/2020 in der ProA und ProB mit sofortiger Wirkung für beendet erklärt. Die jeweiligen Tabellenersten und -zweiten erwerben das sportliche Aufstiegsrecht für die BBL bzw. ProA. Weder aus der ProA noch aus der ProB steigen Bundesligisten ab.

Somit könnten die NINERS Chemnitz und die Eisbären Bremerhaven aus der ProA in die BBL aufsteigen. Die Itzehoe Eagles (ProB Nord) und die scanplus baskets Elchingen (ProB Süd) erhalten das sportliche Aufstiegsrecht für die ProA.

https://basketball.de/proa/2-liga-beschliesst-sofortiges-saisonende/

Club-Verantwortliche äußern sich zur Lage

Martin Geissler, Manager des Syntainics MBC, rechnet mit einem vorzeitigen Saisonende. [Quelle]

Marco Baldi, Geschäftsführer von ALBA BERLIN, äußert sich im Interview im Deutschlandfunk: „Wichtig ist, dass man nicht untätig ist“

Marvin Willoughby, Sportlicher Leiter der Hamburg Towers, spricht im NDR-Interview: „Es wird für alle Konsequenzen geben. Aber jetzt müssen wir dafür sorgen, dass es nicht zum Ausnahmezustand kommt.

Marko Pesic (Geschäftsführer des FC Bayern München Basketball) ist im Sport1 Doppelpass zu Gast. Er spricht über hohe Verluste bei den Bundesligisten.

Sport ist für Menschen da. Geisterspiele machen deshalb keinen Sinn“, erklärt Ulm Geschäftsführer Andreas Oettel in der Augsburger Allgemeinen.

Für Gunnar Wöbke, Geschäftsführer der FRAPORT SKYLINERS, seien Spiele ohne Zuschauerbeteiligung keine Option. „Wir finanzieren uns zu 98 Prozent aus Sponsoring und Tickets. Leere Ränge wären für uns katastrophal. Das könnte unser Sport nicht auf Dauer überstehen„, erklärt Wöbke im Interview bei Sky Sport. Das einzig Vernünftige sei es laut Wöbke, „den Ligabetrieb für einige Zeit komplett auszusetzen„. Auch Wolfgang Wiedlich, Präsident der Telekom Baskets Bonn, macht im Interview beim Bonner General-Anzeiger deutlich, dass „Geisterspiele wirtschaftlich im Basketball nicht machbar“ seien.

Raoul Korner, Trainer von medi bayreuth, bleibt laut Vereinsinterview nur der Saisonabbruch: „Ich sehe kein realistisches Szenario, in dem man diese Saison in der Bundesliga zu Ende spielen kann. […] Meiner persönlichen Meinung nach werden wir letztendlich froh sein können, wenn die nächste Saison pünktlich starten kann.

Stefan Niemeyer, Boss von Rasta Vechta, sagt im Vereinsinterview: „Die Situation ist wirklich sehr ernst. Auf uns allein gestellt, haben wir praktisch keine Chance, Rasta Vechta am Leben zu erhalten.“